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Bauherr: RemBrand bv (Van Den Brand Real Estate & Remmers Construction Group)
Plannungs- und Bauzeit: 2008-2012
Eröffnung: 17. Januar 2013
Fassade: Brakel Atmos
Gebäudetechnik: IOC Ridderkerk
Tragwerksplanung: Hooijen Konstruktiebureau
Druckverfahren: AGC Glass Europe Fläche: 1600 m²
Weitere Informationen
www.mvrdv.nl
Transluzente Bauernhausfassade: Glass Farm von MVRDV
Auf dem Marktplatz der kleinen niederländischen Stadt Schijndel steht seit Kurzem ein als Bauernhof getarnter Neubau. Dieses vollständig verglaste, von MVRDV entworfene Gebäude beherbergt eine Reihe öffentlicher Einrichtungen wie Restaurants, Läden und ein Fitness-Center.
Ort: Schijndel, Niederlande
Architekten: MVRDV, Rotterdam
Ort: Schijndel, Niederlande
Architekten: MVRDV, Rotterdam
Die Stadt Schijndel erlitt während des Zweiten Weltkriegs maßgebliche Schäden. Seitdem wurden speziell auf dem Marktplatz zahlreiche Erweiterungs- und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Winy Maas, 1959 in Schijndel geboren und einer der Partner des niederländischen Architekturbüros MVRDV, schlug dem Stadtrat bereits 1980 vor, den Platz zwischen Kirche, Rathaus und Hauptstraße neu zu bebauen, doch diesem Antrag wurde erst im Jahr 2000 stattgegeben. Seitdem unterbreiteten MVRDV wiederholt Vorschläge zur Schließung der Lücke, die dieser ungewöhnlich große Platz verursacht.
Die Bürger der Kleinstadt haben sich energisch in den Prozess eingeschaltet, was zu hitzigen Debatten, Umfragen und viel Polemik in der örtlichen Presse führte, sowohl von Befürwortern wie von Gegnern des Projekts. Die Glass Farm ist mittlerweile der siebte Entwurf des Büros, frühere Pläne sahen unter anderem ein Theater vor.
Bauherr: RemBrand bv (Van Den Brand Real Estate & Remmers Construction Group)
Plannungs- und Bauzeit: 2008-2012
Eröffnung: 17. Januar 2013
Fassade: Brakel Atmos
Gebäudetechnik: IOC Ridderkerk
Tragwerksplanung: Hooijen Konstruktiebureau
Druckverfahren: AGC Glass Europe Fläche: 1600 m²
Weitere Informationen
www.mvrdv.nl
In der Nacht wird das Gebäude von innen beleuchtet und wird so zu einem Denkmal für die Bauernhäuser der Region. Mit einer Höhe von 14 Metern ist die Glass Farm mit Absicht überdimensioniert, etwa 1,6-mal größer als ein echtes Bauernhaus, was symbolisch das Wachstum vom Dorf zur Stadt verkörpern soll. Die aufgedruckten Bilder folgen ebenfalls dieser Symbolik, das aufgedruckte Scheunentor ist beispielsweise 4 Meter hoch. Wenn Erwachsene das Gebäude betrachten, so tun sie dies aus der Perspektive eines Kleinkindes, was möglicherweise ein nostalgisches Gefühl auslöst. Um diesen Effekt noch zu verstärken, befindet sich neben dem Gebäude ein Tisch und eine Schaukel, eine Art überdimensionaler Bauernhausgarten.
Das 1600 m² große Gebäude beherbergt öffentliche Einrichtungen, ein Café, ein Restaurant, Läden sowie ein Fitness-Center.
Gleichzeitig mit der Fertigstellung des Gebäudes eröffnet eine Ausstellung im örtlichen Museum Jan Heestershuis über die Arbeit von MVRDV. Mit dem Titel "WO? ist: Kontext" untersucht die Ausstellung den Kontext und Authentizitätin der Projekte des Büros. Ergänzt wird die Schau durch Arbeiten der Künstler, Jeanne van Heeswijk, Jeroen Kooijmans und Hester Oerlemans.
Zudem veröffentlichen NAi Publishers noch in diesem Jahr ein Buch, das die Entstehung der Glass Farm dokumentiert, einschließlich einer literarischen Beschreibung des langwierigen Prozesses, der zu ihrer Realisierung führte.
Zufälligerweise hatte der maximale Gebäudeumriss, der von den Stadtplanern festgelegt worden war, die Form eines traditionellen örtlichen Bauernhauses. MVRDV ließen sämtliche noch vorhandenen Gehöfte im Umkreis ausmessen und analysieren und ermittelten einen „idealen“ Durchschnitt aus den Daten. In Zusammenarbeit mit den Planern fotografierte der Künstler Frank van der Salm alle traditionellen Bauernhöfe und aus diesen Fotos wurde das Bild einer typischen Bauernhausfassade komponiert. Die Fotoarbeiten wurden mit einem Spezialverfahren (fritting technique) direkt auf die auf die 1800 m² große Glasfassade gedruckt, so dass ein Effekt wie bei einem Kirchenfenster entstand. Die aufgedruckten Bilder sind mehr oder weniger transluzent in Abhängigkeit des Bedarfs an Lichteinfall und Ausblicken.