Turnhalle bei Paris von Ateliers O-S Architectes

Die Gemeinde Le Plessis-Bouchard nordwestlich von Paris investiert in Bildung: 2022 wurde das neue, nach der französisch-russischen Physikerin Marie Sklodowska-Curie benannte und vom Architekturbüro TANK geplante Gymnasium eingeweiht. Nun hat auch die Turnhalle von Ateliers O-S Architectes ihren Betrieb aufgenommen. Ihre Namensgeberin ist die französische Pilotin und Krankenschwester Marie Marvingt.

Eindrucksvolle, konkav gekrümmte Leimholzbinder tragen das Dach der Sporthalle. © Cyrille Weiner

Die beiden Neubauten stehen sich an einer Stichstraße am nordwestlichen Ortsrand gegenüber. Auf der einen Seite schließt sich lockere Einfamilienhausbebauung, auf der anderen das freie Feld an. Während das Gymnasium mit zwei flachen, weit ausgreifenden Riegeln mit seinem Umfeld interagiert, präsentiert sich die Turnhalle als weitgehend geschlossener Holzkubus. Nur im unteren Teil sind die Fassaden teilweise verglast und erlauben Ein- und Ausblicke.

© Cyrille Weiner

Im Norden grenzt der Neubau an die Straße, im Süden schließt sich eine Lauf- und Weitsprungbahn an. Die Zweiteilung des Baukörpers in einen höheren Bereich mit der Turnhalle und einen Flachbau mit Umkleiden und Nebenräumen ist ein direktes Abbild des Raumprogramms. Auch eine Hausmeisterwohnung ist in dem eingeschossigen Bauvolumen integriert. Die einheitliche, horizontale Holzschalung der Fassaden ist im oberen Teil vereinzelt zu Verschattungslamellen aufgelöst, die das hoch liegende Fensterband der Turnhalle verdecken. Schlanke, vertikale Lisenen gliedern die Fassaden. In der Sporthalle tragen eindrucksvolle, konkav gekrümmte Leimholzbinder das Dach. Die Materialpalette der Innenräume ist einfach und ehrlich: Unverkleidete OSB-Platten, Mauerwerk aus unverputzten Betonsteinen, Stäbchenparkett und Decken aus Trapezblech prägen die Räume.