Urban Suburban Virtual: Zukunft für Stadt und Handel

Das Wissensnetzwerk Stadt & Handel veranstaltet am 27./28. November 2014 in Leipzig eine Konferenz zur Zukunft für Stadt und Handel im Zeitalter der Digitalisierung. Das internationale Symposium befasst sich mit der Frage, welche Auswirkungen das Wachstum des E-Commerce auf bisherige Handels- und Stadtstrukturen hat. Datum: 27. und 28. November 2014
Ort: Universität Leipzig, Campus Augustusplatz, Hörsaal 8, Universitätsstr.1 (Hörsaalgebäude), 04109 Leipzig

Virtuelle und reale Konsumzentren
Obwohl Konsum und Handel einen enormen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Stellenwert einnehmen, war die Bedeutung dieser Bauten für den Architekturdiskurs lange Zeit untergeordnet. Gesellschaftliche Rahmenbedingungen wie das Streben nach Innovation und technischen Fortschritt, Freizeit- und Wohlstandsgesellschaft und nun auch verstärkt die digitalen Infrastrukturen beeinflussen unser Leben und unser Konsumverhalten – real und virtuell. Und dadurch auch die entsprechende Konsuminfrastruktur. Erlebniswelten, Lifestyle- und Flagship-Stores oder multifunktionale Shoppingcenter inszenieren das Produkt und stilisieren Konsum zum Event. Trotz maßgeblicher ökonomischer, städtebaulicher und gesellschaftlicher Bedeutung, fanden Bauten für den Konsum lange Zeit nur wenig Gehör in der aktuellen Architektur-Debatte. Es hatte den Anschein, als wäre Architekten die offensichtliche Kommerzialisierung der Gestaltung von Architektur bei Handelsimmobilien zuwider – so ließe sich zumindest die jahrzehntelange geringe Aufmerksamkeit der Typologie erklären. In den letzten Jahren hat hier jedoch bei Planern, bei Projektentwicklern und Investoren sowie bei den Städten ein Umdenken eingesetzt. Neue urbane Konzepte für den Handel, veränderte Standorte und neue Strukturen sind notwendig, um die Innenstädte zu beleben. Der Einzelhandel hat viele unterschiedliche Erscheinungsformen, die sich ständig mit den neuesten technologischen und gesellschaftlichen Veränderungsprozessen konfrontiert sehen. Besonders die Bedeutung des Internethandels wächst entscheidend und verschiebt die Prioritäten. Während Flagshipstores das Konsumerlebnis zum Event werden lassen und deren Architektur und Innenraumgestaltung als wichtige Marketinginstrumente die Unternehmensphilosophie und die Marke transportieren – wie es beispielsweise bei Auto- oder Modehäusern immer häufiger der Fall ist – spielt sich die Schauseite des Versand- und Onlinehandels virtuell im Netz ab. Die gebaute Architektur hingegen wird zur hochleistungsfähigen und hochautomatisierten Logistikmaschine. Die Typologie des Logistikzentrums, die bislang ein Nischendasein führte, wird für Planer in Zukunft von immer stärkerer Bedeutung sein. Die Aspekte Handel und Logistik wachsen noch näher zusammen. Schon jetzt sind sie ohnehin eng miteinander verknüpft: Im Lebenszyklus eines Produkts sind beide Stationen unter dem Begriff Distribution vereint.

Internationales Symposium zur Veränderung von Stadt und Handel im Zeitalter der Digitalisierung
Das Wachstum des E-Commerce, getragen durch die rasante Entwicklung neuer Kommunikations- und Informationstechnologien, führt zu einem umfassenden Paradigmenwechsel im Einzelhandel. Die damit verbundenen Transformationsprozesse sowohl angebots- als auch nachfrageseitig, führen zu Anpassungserfordernissen von innerstädtischen Strukturen, ebenso im Stadtumland und dem verbindenden „Netz“ von Straßen und Logistikstrukturen. Es gilt Fragen und Lösungsansätze zu diskutieren: das Symposium der Universität Leipzig bietet dafür eine Plattform und führt sowohl Wissenschaftler und Praktiker als auch Studierende der unterschiedlichsten Fachrichtungen zusammen. Im Ergebnis der Veranstaltung steht die Leipziger Erklärung 2.0, welche zukünftige Handlungserfordernisse für das Zusammenwirken aller Akteure der Stadt- und Einzelhandelsentwicklung formuliert. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier