Vom Buchdepot zum digitalen Labor

1936 von Albert Kahn entworfen, hat Michigan Central eine wechselvolle Geschichte hinter sich – vom Postamt zum Buchdepot der Detroit Public Schools. Das 25 000 m² große Art déco-Monument wandelt sich nun ein weiteres Mal: zum Detroiter Hauptsitz von Newlab und Start-Up-Incubator für 25 Firmen, die hier agiles Arbeiten proben.

Renaissance des Rust Belts

Schon seit geraumer Zeit deutet sich die Wiedergeburt des Rust-Belts an: Das beeindruckende Revival von Michigan Central passt gut dazu. Ein Gestaltungsteam aus dem Designstudio Civilian und dem Architekturbüro Ghafari entwickelte ein kollaboratives Arbeitsumfeld mit starken Referenzen an die 1930er-Jahre.

Inspirierender Innovationscampus

Die Innenarchitekten und Gestalterinnen setzten bei der Kernsanierung auf die Kraft des dreistöckigen Baudenkmals: seine Betonstruktur samt strengem Säulenraster sowie der prominenten Backsteinfassade. Sie verwandelten das alte Industriegebäude in ein glasbekröntes Atrium, das in mehreren Schichten Tageslicht bis in die Eingangsebene bringt. Einbauten aus schwarz patiniertem Stahl setzten auf maximalen Kontrast zu roh belassenden Oberflächen.

Dekorative Details

Herzstück der Anlage ist ein Veranstaltungsraum mit 200 Sitzplätzen und Blick auf die Prototyping-Anlage. Vier riesige Aufzugstüren verbinden den Saal mit dem Haus. Begrüßt werden Besucherinnen und Besucher zunächst von einem Empfangstresen aus Palisander und Edelstahl, bevor sie zum Wartebereich hinüberwechseln.

Der Innnovationscampus verfügt über eine großzügige Lounge mit Klassikern von MillerKnoll und Vintage-Objekten sowie offene Atelier- und Gemeinschaftsräume im zweiten Stock. Neu entworfene Möbel aus massivem Eschenholz und Laminat passen sich dem Stil der 1930er-Jahre an. Das oberste Stockwerk ist für Atelierräume sowie eine private Lounge reserviert.