22.09.2023

Vom Systemelement zum Raummodul

Die Referenten des Detail Modulbau-Kongresses: Christian Schlüter, Max Mannschreck, Peter Zirkel, Aaron Weber, Sebastian Schumacher und Josef Saller mit Moderator Frank Kaltenbach (v.l.n.r.). © Detail

Modulares Bauen gilt als großer Hoffnungsträger in der Baubranche und bei politischen Entscheidungsträgern. Doch wie funktioniert modulares Bauen? Was kann serielles Bauen leisten? Und gelingt dem Modulbau eine individuelle, identitätsstiftende Architektur? Sechs Vorträge von Architekten sowie Experten aus der Industrie gaben über 200 Teilnehmer:innen auf dem hybriden Detail Kongress „Schneller, günstiger, nachhaltiger - Hoffnungsträger Modulbau“ Einblicke in vielfältige Projekte und ihre konkrete Umsetzung.  

Max Mannschreck von Werner Sobek Sesign, © Detail

Plus-Energie-Quartier aus Holzmodulen

„Wir wollen für mehr Menschen mit weniger Material nachhaltig und emissionsfrei bauen“, so Max Mannschreck von Werner Sobek Design. Er präsentierte das Plus-Energie-Quartier aus Holzmodulen in Bad Cannstatt, das ohne BIM Planung nicht funktioniert hätte. Der serielle, fünfstöckige Wohnungsbau konnte innerhalb von vier Tagen fertiggestellt werden. Über eine innovative Holzständerbauweise wurden 75 % der Materialien eingespart sowie insgesamt 40 % der Treibhausgase in der Produktion.  

Komplexes Vertragsmodell

Aaron Weber von Alho referierte über die integrierte Projektabwicklung (IPA) im Modulbau. Das Fundament von IPA sei der Mehrparteienvertrag – ein Vertrag für alle Beteiligten, ein gemeinsames Risikomanagement. Dabei sei wichtig, dass der Generalunternehmer nicht alleine entscheidet, sondern Auftraggeber und Auftragnehmer im Einklang zu einem Beschluss kommen.

Aaron Weber von Alho, © Detail

Experimenteller Wohnungsbau in Modulbauweise 

In dem modularen Gebäude Forum am Seebogen in Wien vermischen sich Wohn- und Arbeitsbereiche, ergänzt durch ein öffentliches Forum im Erdgeschoss. Josef Saller von Heri&Salli Architektur betonte, dass es dem Team besonders wichtig gewesen sei, dass der Modulbau immer wahrgenommen werde. So sind die vorgefertigten Holzelemente und Module sichtbar in das konstruktive Raster des Gebäudes eingefügt. 

Josef Saller referierte über das Forum am Seebogen in Wien. © Detail

Holzmodule im Schulbau 

„Eigentlich ist ein Schulbau nicht geeignet für Module“, so Peter Zirkel von Peter Zirkel Gesellschaft für Architekten in seinem Vortrag über die Schule am Schilfweg in Dresden. Trotzallem realisierten sie den Neubau mit Holzmodulen in serieller Vorfertigung. Mit verschiedenen horizontalen und vertikalen Anordnungen in der Fassade versuchten sie die Modulgrenzen zu überspielen.

Peter Zirkel stellte die Schule am Schilfweg in Dresden vor. © Detail
Sebastian Schumacher von KS-Modulbau, © Detail

Module aus Kalksandstein

Sebastian Schumacher von KS-Modulbau berichtete über das Bauen mit Modulen aus Kalksandstein. Aus seiner Erfahrung heraus sei nicht jede Baustelle für den Modulbau geeignet, doch mit einem Kran und ausreichend Platz vor Ort seien sämtliche Bauweisen in Modulbauweise auszuführen. Das Unternehmen baut maximal 100 km um ihr Werk herum, da weitere Wege aufgrund des Gewichts der Module nicht wirtschaftlich seien. 

Christian Schlüter von ACMS Architekten berichtete über den Campus RO in Holzhybrid-Bauweise. © Detail

Wohnen für Studenten

Das studentische Wohnprojekt Campus RO von ACMS Architekten ist in Holzhybrid-Bauweise konstruiert. Das Projekt gilt als Praxisbeispiel zur Suche nach einer angepassten Vorfertigungsstrategie. Christian Schlüter betonte, dass „mit möglichst wenig Aufwand, mit möglichst wenig Ressourcen und mit möglichst wenig Geld eine möglichst hohe Qualität“ geschaffen werden sollte. Darüber hinaus gab er zu bedenken, dass auch Holz einen CO2-Fußabdruck habe und eine knappe Ressource sei. Sein Team versuche bereits Holzbauten mit weniger Holz umzusetzen. 

Podiumsdiskussion zwischen Architekten und Experten der Industrie zum Thema Modulbau, © Detail

Eine Podiumsdiskussion mit mehreren Fragerunden sorgte durch den Erfahrungsaustausch von Architekten sowie Experten aus der Industrie für einen runden Abschluss der Veranstaltung.  



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