Am 4. und 5. Dezember 2007 tagte das Preisgericht für den Wettbewerb zum Neubau des Landesmuseum Vorarlberg in Bregenz. Sieger des Wettbewerbs ist das Büro cukrowicz nachbaur architekten aus Bregenz. Der Baubeginn ist für September 2008 vorgesehen.
Die Jury bewertet den Entwurf als ein in Summe monolithisches Bauwerk, dessen eigenständige Präsenz ebenso wie die vielfältigen kontextuellen Bezüge überzeugen. Die geknickte Fassade an der Rathausgasse erweitert den Blick vom Kornmarktplatz zum See und betont die Körperhaftigkeit des Baus. Die Neukonzeption des Landesmuseums entwickelt sich dabei strukturell aus den örtlichen Gegebenheiten und bildet städtebaulich als neuer Solitär den westlichen Abschluss der Reihe wichtiger Punktbauten. Es wird zu einem tragenden Bestandteil des Ensembles am See, das bisher von Post, Kunsthaus, Theater geprägt wird. Die Architekten praktizieren ein Weiterbauen auf sehr lapidare Weise und tragen somit zur Stärkung des Altbaus bei. Insbesondere die Ansicht vom See offenbart eine überzeugende Symbiose von alt und neu und entfaltet unter anderem durch die große loggienartige Öffnung eine unverwechselbare Wirkung.
Darüber hinaus enthält der Neubau nur wenige, sparsam gesetzte Öffnungen, die spannungsvolle Bezüge zwischen innen und außen bieten. Die Eingangszone öffnet sich zum Kornmarktplatz macht damit eine einladende Geste, die an diesem zentralen Platz der Stadt gut gesetzt ist. Das Innere wird dominiert von einer großen zentralen, von oben belichteten Halle, um die herum die Ausstellungsräume angeordnet werden. Die Treppe ist entlang der Neubauflanke situiert, sodass sich insgesamt eine übersichtliche Strukturierung ergibt. Auch im Inneren des Hauses erfolgt das Weiterbauen ohne besonderes Pathos, ganz selbstverständlich fügen sich Altbau und Neubau aneinander. Der historische Bau wird in ein neues Ganzes integriert.
