In den Wald gebaut
Wochenendhaus in Connecticut von Scalar Architecture
Große Fensteröffnungen vermitteln Außenbezug auf Schritt und Tritt. Die Höhenstaffelung der Innenräume folgt der Hangneigung. © Miguel de Guzman, Rocio Romero/Imagen Subliminal
So einen Bauplatz muss man erst mal sein Eigen nennen: Auf einer leicht geneigten Waldlichtung im US-Bundesstaat Connecticut, erreichbar nur zu Fuß oder mit dem Geländewagen, hat eine Familie sich ein neues Wochenendrefugium errichten lassen. Die auf dem Gelände vorhandenen Felsbrocken und die dünne Oberbodenschicht veranlassten Scalar Architecture, das Gebäude auf Punktfundamenten über das Gelände anzuheben.
Einzelfundamente aus Beton heben den Holzkubus des Hauses über den Waldboden an. © Miguel de Guzman, Rocio Romero/Imagen Subliminal
Die Innenräume folgen der Hangneigung
Mit einem Höhenversprung zwischen Ess- und Wohnbereich folgt das Haus auch im Inneren der geneigten Topografie. Außerdem gibt es auf rund 120 m² Fläche zwei Schlafzimmer, ein Bad, eine Veranda und eine kleine Empore unter dem nach innen geneigten Dach.
Das Haus steht mitten im Wald, erreichbar nur zu Fuß oder mit dem SUV. Eine quadratische Öffnung entwässert die Dachflächen nach innen auf den Waldboden. © Miguel de Guzman, Rocio Romero/Imagen Subliminal
Naturkontakt zu allen Seiten
Wenige, dafür umso größeren Öffnungen in der Gebäudehülle verbinden die Räume mit der umliegenden Natur. Dazu zählt allen voran eine quadratische Dachöffnung, an der sich die Dachflächen – ähnlich wie beim Impluvium eines römischen Wohnhauses in der Antike – nach innen entwässern. Ohne Regenrinne und Fallrohr, direkt auf den Waldboden. Die Veranda bildet an dieser Stelle einen L-förmigen, zu beiden Seiten geöffneten Umgang.
Außen hüllt sich das Haus in dunkelgrüne Stehfalzbleche. Der Eingangsbereich ist als kleiner Erker aus dem Volumen herausgezogen. © Miguel de Guzman, Rocio Romero/Imagen Subliminal
Holzbau im Metallkleid
Von den Betonfundamenten abgesehen bildet Holz die Tragstruktur des Hauses. Sichtbar wird diese vor allem an den Dachbalken aus Furnierschichtholz. Die Stützen verschwinden größtenteils in den Wänden, die außen mit tarngrünen Stehfalzblechen verkleidet und mit Zelluloseflocken gedämmt sind. Innen erhielten Wände und Dachflächen eine Verkleidung aus ausdrucksstark gemaserten Sperrholzplatten, die das Gefühl, mitten in der Natur zu sein, noch verstärkt.
Architektur: Scalar Architecture
Bauherr: privat
Standort: Connecticut (US)
Tragwerksplanung: Zen Rill
Innenarchitektur: Paul Feldsher
Bauunternehmen: Bill Haley