22.06.2021 Michaela Busenkell

Wohnen im Elysium: Residenz J2 am Starnberger See

Foto: Stefan Müller-Naumann

Als „Elisium“ pries 1784 der Münchner Publizist und Historiker Lorenz Westenrieder den Starnberger See mit der Alpenkulisse, die im Süden an Föhntagen aus dem Wasser herauszuwachsen scheint. Im 19. Jahrhundert, als Ausflügler und Sommerfrischler hier ihre Sehnsucht nach Natur, Sonne und der freiheitlichen Ungebundenheit des ländlichen Lebens entdeckten, entstanden auch Villen und Landhäuser an den Ufern. In ihrer Vielfalt zeugen die Häuser vom Zusammenwirken bedeutender Architekten und der Individualität ihrer Bauherren. Anders als in der Stadt oder in einem Dorf konnte auf den weitläufigen Landstücken entsprechend den eigenen Vorstellungen recht zwanglos gebaut werden.

Heute sind Parzellen mit Blick auf See und Zugspitze rar und meist unerschwinglich. Auf einem Grundstück ohne gesichertes Baurecht gelang es den Architekten Beer Bembé Dellinger, einen Wohntraum im Formenkanon der Moderne zu realisieren. Neben Gründerzeitvillen, in einer Gartenanlage mit altem Rhododendrenbewuchs erwächst ein Wohnsitz mit Fassaden aus hellem Sichtbeton, Glas und weißer Aluminiumhaut.

Die Ausrichtung des Gebäudes zoniert die Freibereiche: auf der Nordseite Vorfahrt, Stellplätze und Eingangshof; im Süden erstrecken sich die Terrasse mit Pool und ein üppig bepflanzter Garten.
In engem Zusammenspiel mit den Bauherren entstand nach Aussage der Architekten die Bauskulptur mit 650 m2 Wohnfläche und den fließenden Raumübergängen, Öffnungen und Durchblicken über vier Geschosse. Durch raumhohe Glasfassaden werden die Grünlandschaft mit Pool, der See und das Alpenpanorama in den beiden Wohnebenen zum Bestandteil des Interieurs. Im Obergeschoss filtern bewegliche Screens vor den Fenstern das Licht, den Ein- und Ausblick, und schaffen Rückzugsorte im Inneren. Öffnen sich die Segmente, wirkt das Gebäude fast wie ein Glashaus, das vom Rahmen des auskragenden Flachdachs und des Balkons beschattet wird. Über Lichthöfe und -gräben fällt natürliches Tageslicht in das Untergeschoss mit Wellnessbereich und Gästewohnung. Eine innere Treppe, umhüllt von glänzenden Aluminiumpaneelen führt auf die Dachterrasse mit dem grandiosen Rundumblick. Fürwahr, hier lässt es sich fühlen wie im Elysium.

Foto: Stefan Müller-Naumann

Foto: Stefan Müller-Naumann

Foto: Stefan Müller-Naumann

Foto: Stefan Müller-Naumann

Foto: Stefan Müller-Naumann

Foto: Stefan Müller-Naumann

Foto: Stefan Müller-Naumann

Foto: Stefan Müller-Naumann

Foto: Stefan Müller-Naumann

Foto: Stefan Müller-Naumann

Foto: Stefan Müller-Naumann

Foto: Stefan Müller-Naumann

Weitere Informationen:

Projektarchitektin: Ioana Sulea
Fassade: Wittenauer GmbH, Sasbach
Ausbau: Schreinerei Kellner GbR, Walpertskirchen
Außenanlagen: BUK Garten- und Landschaftsbau, Oberhaching

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