30.04.2006

Wohngebäude in München

Auf dem ehemaligen Messegelände dicht an der Münchner Innenstadt entsteht auf Basis eines städtebaulichen Wettbewerbs das Quartier Theresienhöhe. Im südlichen Abschnitt befinden sich die zwei von den Architekten im Rahmen des Förderprogramms »München Modell« geplanten fünfgeschossigen U-förmigen Wohnblöcke. Diese städtische Finanzierungshilfe ermöglicht vor allem Familien mit mittlerem Einkommen, preisgünstiges Wohneigentum in der Stadt zu erwerben. Als Hybrid aus Blockrandbebauung und Punkthaus definieren die an den Grund-stücksgrenzen liegenden Fassaden den Straßenraum. Die gegliederten Hofseiten der versetzt zueinander angeordneten Bau-körper hingegen fassen eine differenzierte halböffentliche Platzfläche, die sich zur angrenzenden Grünzone öffnet. Der Entwurf orientiert sich an Alvar Aaltos Wohnungsbauprojekt für die Internationale Bauausstellung 1957 in Berlin. Die Grund-rissorganisation ist wie schon beim historischen Vorbild sehr wirtschaftlich: Lediglich zwei Treppenhäuser genügen, um pro Geschoss neun Wohnungen zu erschließen. Dabei vermitteln die durch Glasbausteinwände natürlich belichteten Aufgänge mit einläufigen Treppen einen großzügigen Raumeindruck. Selbst in den Wohnungen sind die Erschließungsflächen minimiert. Um den zentralen Wohnraum mit vorgelagerter Loggia auf der einen Seite und dem Essbereich mit halboffener Küche auf der anderen sind die Individualräume gruppiert. So entstehen auch bei großen Wohnungen nur minimale Flurflächen und die Förderbedingungen hinsichtlich Zimmeranzahl und -flächen werden geschickt erfüllt. Fast alle Wohnungen, vom kleinen 1-Zimmer-Apartment bis hin zur familienfreundlichen 4-Zimmer-Wohnung, sind zudem über Eck oder mit durchgesteckten Grundrissen organisiert. Übereckverglasungen und die Tiefenstaffelung der Fassaden im Bereich der Loggien ermöglichen eine mehrseitige Belichtung vieler Räume. Zusätzlich verbessern die etwa 20 cm tiefen Versprünge in der Fassade den Lichteinfall und erzeugen eine plastische Wirkung. Das sich wiederholende Motiv konnte durch die serielle Vorfertigung der Loggiaelemente mit profilierter Brüstung in Stahlbeton kostengünstig realisiert werden. Die Fertigteile sind über wärmegedämmte Be-wehrungsanschlüsse am Gebäude befestigt und anschließend mit Wärmedämmputz überzogen. Auch die Beschränkung auf wenige verschiedene Fensterelemente trägt zur Kosteneinsparung bei.

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