Arbeiten mit dem Vorgefundenen
Wohnhaus in der Uckermark von Peter Grundmann
Der Spiel-, Ess-, Musik- und Wohnbereich im Erdgeschoss als offenes Raumkontinuum, © @pg.architektur
In einer kleinen Siedlung in der Uckermark hat der Berliner Architekt Peter Grundmann ein altes Siedlerhaus umgebaut. Das Gebäude wurde um 1900 gebaut und bis in die 1990er-Jahre immer wieder erweitert. Aus einer Länge von ursprünglich 9 m wurden so über die Jahrzehnte 25 m. Auf der großzügigen Bruttogrundfläche von 186 m² wohnt nun ein Paar mit Kind. Der Architekt orientierte sich an den Vorgaben des Bestands, wie etwa den vorhandenen Öffnungen in den Außenwänden. Diese wurden beibehalten und mit Fenstern oder einer vorgesetzten Schiebetür geschlossen.


Ein etwa 10 m langer Stahlsteg verläuft im Dachgeschoss zwischen großzügigen Lufträumen. © @pg.architektur
Offenes Raumkontinuum
Auch die beiden Zimmer im ältesten Teil des Hauses und der Eingangsbereich mit neuer Garderobe und Bad wurden übernommen. Erstere dienen nun als Schlaf- und Gästezimmer. Dahinter schließen die Küche, sowie der Spiel-, Ess-, Musik- und Wohnbereich als offenes Raumkontinuum an. Dazu entfernte der Architekt die Geschossdecke und die alten Innenwände. Als Queraussteifung dienen vier schräge Holzrahmen, die mit der alten Dachkonstruktion verbunden wurden. Eine in den Raum gestellte Stahltreppe führt hinauf ins Dachgeschoss, wo ein etwa 10 m langer Stahlsteg zwischen großzügigen Lufträumen verläuft.


Die vorhandenen Öffnungen in den Außenwänden wurden übernommen und mit neuen Fenstern geschlossen. © @pg.architektur
Offene Galerien
Der größte Teil des Dachgeschosses besteht aus offenen Galerien, die um die Lufträume angeordnet sind. Hinzu kommen eine Innenterrasse am Giebel der Gartenseite mit vorgelagertem Balkon sowie ein Elternschlafzimmer, ein Kinderzimmer, ein WC und die Schreibkammer. Neben dem Sichtestrich im Erdgeschoss und den alten, teilweise mit Kalk verputzten Ziegelwänden, sind die verwendeten Kiefersperrholzplatten ein prägendes Element der Gestaltung. Sie finden sich sowohl im Mobiliar als auch der Verkleidung von Dachschrägen und Innenwänden. Hinzu kommen Wände aus Milchglas für Bad, WC, Küche und Schreibkammer, die den inszenierten Kontrast von Alt und Neu zusätzlich betonen.
Architektur: Peter Grundmann
Bauherr: Privat
Standort: Uckermark (DE)














