Wohnhaus Uckermark von Klöpfel Zeimer Architekten

In Battin, einer kleinen Ortschaft im Nordosten der Uckermark, hat das Berliner Büro Klöpfel Zeimer Architekten ein altes Siedlerhaus am Ortsrand umgebaut. Das zweigeschossige Gebäude umfasst nun eine Nutzfläche von 135 m² und präsentiert sich als offenes, helles und sorgsam inszeniertes Raumgefüge. Im Zentrum des Baus steht ein skulpturaler Ziegelkörper, der als Kern ausgebildet ist. Er umfasst die Treppe, mit der die einzelnen Geschosse erschlossen werden. Gleichzeitig beherbergt er einen Kamin.

Blick in die Küche als Teil des Raumgefüges, das sich um den Ziegelkern legt, © Schnepp Renou, Berlin/Paris

Der Ziegelkörper bildet mit seinem prägnant roten Sichtmauerwerk ein ausdrucksstarkes Element im Haus. Verschiedene Wohnbereiche docken direkt daran an und sind über ihn verbunden. Die Wahl des Ziegelformates und dessen Fügung folgt der Steigung der hölzernen Treppenstufen. Dadurch werden die einzelnen Auftritte aus rötlicher Douglasie zu einem präzise gesetzten Teil des Ziegelkörpers. Seine expressive Form ist aber nicht nur ein architektonisches Statement. Sie folgt auch den Bewegungsrichtungen und den Blickbeziehungen der umliegenden Wohnräume. 

Die vorhandenen Öffnungen in den Fassaden wurden teilweise vergrößert. © Schnepp Renou, Berlin/Paris

Die restlichen baulichen Elemente nehmen sich gegenüber dem Ziegelkörper zurück. Sie setzen sich aus einer grau gestrichen Holzdecke, mit Lehm verputzten Bestandswänden und einem grauen Estrichboden im Erdgeschoss zusammen. Im Obergeschoss wurde der Dachstuhl mit sägerauen Fichtebrettern verkleidet. Hinzu kommt ein gehobelter Kieferndielenboden. Wo erforderlich, wurden die vorhandenen Öffnungen in den Fassaden vergrößert, um den Blick auf die Landschaft zu optimieren. So entsteht ein moderner Bau, an dem sich die Schichten der Vergangenheit subtil erahnen lassen.