3D-Gebäudedruck geht in Serie
Wohnhäuser aus CO2-reduzierten Baustoffen
Die Mehrfamilienhäuser nach dem Dreihaus-Konzept haben zwischen sechs bis zwölf Wohneinheiten mit 46 bis 89 m². © Korte Hoffmann Architekten + Ingenieure
In Heidelberg realisiert das Münsterländer Planungsbüro Korte-Hoffmann zusammen mit der Kraus Gruppe, Peri 3D Construction, Heidelberg Materials und SSV Architekten ein sogenanntes Dreihaus mit CO₂-reduzierten Baustoffen im 3D-Druckverfahren. Das Gebäudekonzept ist skalierbar und soll künftig in den Größen S, M und L angeboten werden.


Die dreigeschossigen Mehrfamilienhäuser des ersten Dreihaus-Projektes entstehen auf dem ehemaligen US-Areal Campbell in Heidelberg. © Heidelberg Materials
Skalierbares Gebäudekonzept
Der Pilot in Heidelberg umfasst drei dreigeschossige Mehrfamilienhäuser. Korte-Hoffmann zufolge betrug der Zeitraum von der Baugenehmigung bis zur Fertigstellung knapp zwölf Monate, der Rohbau stand in 26 Tagen.


Das Gebäudekonzept ist skalierbar und umfasst die Größen L (links), S (mitte) und M (rechts). Beim Haus M wird erstmals in Deutschland evoZero von Heidelberg Materials verwendet. © Heidelberg Materials AG
CO2-reduzierte Hightech-Materialien
Für die beiden ersten Häuser auf dem Heidelberger Campbell-Areal kommt der CO₂-reduzierte Baustoff evoBuild 3D-Druck zum Einsatz. Das enthaltene Bindemittel soll den CO₂-Gehalt im Vergleich zum traditionellen Portlandzement um 50 % senken. Beim dritten Haus wird erstmals in Deutschland evoZero von Heidelberg Materials verwendet. Der CCS-Zement wird in Norwegen mit CO2-Abscheidung und -Speicherung produziert. CCS steht für Carbon Capture and Storage. Den Druck übernimmt Peri 3D Construction mit einem zwei- bis dreiköpfigen Team.


Den 3D-Druck der drei Häuser übernahm ein zwei- bis dreiköpfiges Team von Peri 3D Construction. © Heidelberg Materials AG I Philipp Reimer
Probewohnen im Boarding-House
Ab dem Frühsommer 2026 will der künftige Mieter MyStay Scherer die Gebäude als Boarding-House anbieten. Das Projekt soll nicht zuletzt aufzeigen, dass 3D-geplante und gedruckte Gebäude im Vergleich zu herkömmlichen Bauweisen 30 % schneller und 10 % kostengünstiger errichtet werden können. Das 3D-Gebäudemodell wurde in Rhino und Revit erstellt und als Slicermodell direkt an die Druckersoftware übergeben. HK
Architektur: Korte-Hoffmann Architekten+Ingenieure, Beckum
SSV Architekten, Heidelberg
Bauherr: Krausgruppe, Heidelberg
Standort: Heidelberg (DE)
Kategorie: Digitale Prozesse
Hersteller: Bauunternehmen: Peri 3D Construction GmbH
Produkt: Baustoff: evoBuild 3D-Druck N 4 mm
Zement: Carbon-Captured Net-Zero Zement evoZero (3. Gebäude)



