Wohnungsbau in Los Angeles von LOHA

Ein sparsamer Umgang mit Fläche war in der Vergangenheit keine Tugend der Stadt Los Angeles. Das hat zur Folge, dass jetzt fast nur noch Restflächen für den geförderten Wohnungsbau zur Verfügung stehen, die bislang als unbebaubar galten. 2018 hat die Stadt beschlossen, einen Teil ihrer mehr als 1700 stadteigenen Grundstücke an private Investoren zu vergeben. Viele davon liegen entlang der großen Stadtautobahnen oder sind in mehrere Teilstücke zergliedert und daher schwer zu beplanen.

Im Westen grenzt die Wohnanlage an eine kleine Grünfläche. Das Erdgeschoss hat die eineinhalbfache Geschosshöhe und beherbergt Laden- und Büroflächen. © Eric Staudenmaier

Lorcan O’Herlihy Architects sehen diese Grundstücke als Herausforderung und Chance zugleich, um die Wohnungsnot in der Stadt zu lindern. Das Projekt Isla Intersections war bereits das zweite, das sie für die Non-Profit-Organisation Holos Communities planten. Es liegt im Schatten eines der meist frequentierten Autobahnkreuze der Welt, an dem die Interstates 105 und 110 aufeinandertreffen. Das dreieckige, rund 2000 m² große Restgrundstück diente zuvor als Verkehrsinsel und Bahngelände. Jetzt stehen hier 54 vorgefertigte Wohneinheiten, die sich zu zwei- bis fünfgeschossigen Punkthäusern gruppieren und aus den Inneren des Grundstücks heraus über Laubengänge erschlossen werden. 

Offene Laubengänge, © Eric Staudenmaier

Die Gebäudehöhe folgt dem urbanen Umfeld: An der Hauptverkehrsstraße im Süden steigt sie bis auf fünf Geschosse an, zum Einfamilienhausgebiet nach Norden hin fällt sie auf zwei Geschosse. Im überhohen Erdgeschoss sind Läden sowie Büros und Schulungsräume des Bauherrn entstanden. Hier können die Bewohner Beratungsleistungen und berufliche Fortbildungsangebote in Anspruch nehmen. Die Wohnungen selbst bestehen aus je drei verschweißten Stahlcontainern und haben, anders als viele Modulbauten, offene Grundrisse. Darin finden sich eine rollstuhlgeeignete Küche, ein Badezimmer, ein Wohnbereich und ein Schlafraum. Durch die Vorfertigung war es nach Angaben der Architekten möglich, die Bauzeit von sonst üblichen 45 auf 30 Monate zu verkürzen. Auf dem Dach der Containerbauten hat der Bauherr Hochbeete anlegen lassen, um die Versorgung des Stadtteils mit regional angebautem Obst und Gemüse zu verbessern.