Zonierung durch Farbe
Wohnungsumbau in Madrid von Lucas y Hernández-Gil
In ihrer Farbigkeit erinnert die Wohnung an eine begehbare Minimal Art-Skulptur. © José Hevia
Im Rahmen eines Konversionsprojekts hat das Architekturbüro Lucas y Hernández-Gil ehemalige Büroräume im Madrider Stadtteil Salamanca in eine Wohnung für eine vierköpfige Familie umgestaltet.
Die Küche ist räumlich im aufgeweiteten Flur untergebracht. © José Hevia
Die 165 m² große Wohnung setzt sich aus drei Schlafzimmern, einem Spielzimmer und einem Wohnzimmer mit Essbereich zusammen. Hinzu kommen drei Bäder, ein Haushaltsraum, eine kleine Bibliothek, Toiletten und die Küche. Letztere ist in der räumlichen Aufweitung des langen Flurs untergebracht, der sich aus dem schlauchförmigen Grundriss ergibt.
Effiziente Wohnungsgestaltung
Um die Wohnung möglichst effizient aufzuteilen und den Flur nicht nur als Verkehrsfläche zu nutzen, platzierten die Architekten längsseitig eine durchlaufende, in Gelb gehaltene Schrank- und Regalwand aus lackiertem MDF. Im Zusammenspiel mit der Edelstahlverkleidung der Kücheninsel, den grau lackierten MDF-Platten der Küchenmöbel, den rosafarbenen Wandflächen und der rosafarbenen Bodenbeschichtung aus Mikrozement erinnert das Ganze an eine begehbare Minimal Art-Skulptur. So wird der Flur einerseits gestalterisch aufgewertet, andererseits verbindet er als prägnante Raumzone die verschiedenen Bereiche miteinander.
Die roten Stühle am Esstisch bilden einen farbenfrohen Kontrast zu den monochromen Oberflächen auf Wand und Boden. © José Hevia
Geschwungene Wände
Von der Küche aus geht es direkt in den Wohn- und Essbereich, der sich zur Straße öffnet und von den Architekten mit einem Eichenparkett in Würfelmuster versehen wurde. Die roten Stühle am Esstisch bilden einen farbenfrohen Kontrast zu den monochromen Oberflächen auf Wand und Boden. Direkt an den Essbereich schließt das Hauptschlafzimmer an, das durch eine geschwungene weiße Wand abgetrennt wird.
Die Bäder sind mit ornamentalen Zementfliesen ausgestattet. © José Hevia
Geschwungene Wände dienen auch als Abgrenzung zu den Bädern. © José Hevia
Das Thema der geschwungenen Wand findet sich auch in anderen Bereichen der Wohnung, wie den Schlafzimmern, wo sie zum Beispiel als Abgrenzung zu den Bädern und gleichzeitig als Einfassung für das Bett dient. In den Bädern selbst, die von den Architekten mit ornamentalen Zementfliesen versehen wurden, definieren sie als skulpturale Elemente den Duschbereich.
Das Schlafzimmer wird vom Essbereich durch eine geschwungene Wand abgetrennt. © José Hevia
Geschwungene Wände dienen auch als Abgrenzung zu den Bädern. © José Hevia
Farbe als Zonierung
Die Schlafzimmer wurden ebenfalls mit Eichenparkett versehen. Eines davon umfasst zwei Betten, hinter denen ein begehbarer Kleiderschrank mit orangefarbenen Wandflächen und Einbauschränken als zusätzliche Raumschicht angrenzt. Gleiches gilt für das Hauptschlafzimmer an der Straßenseite, wobei der Schrankraum hier in Violett gehalten ist. Das Thema der Zonierung durch Farbe zieht sich so durch die ganze Wohnung, die trotz aller Raumeffizienz mit gestalterischer Vielfalt überzeugt.
Architektur: Lucas y Hernández-Gil
Bauherr: privat
Standort: Salamanca, Madrid (ES)