06.11.2017

Zertifizierungssystem für nachhaltige Innenräume

Foto: Bernadette Grimmenstein

Die neue Variante des Zertifizierungssystems von DGNB zielt auf das Wohlbefinden der Gebäudenutzer ab, belohnt Angebote von Unternehmen für ihre Mitarbeiter und betrachtet Baustoffe und Möblierung der Räume. Das System soll in erster Linie als Planungswerkzeug genutzt werden und richtet sich an Innenarchitekten, Nutzer von Büro- und Handelsflächen sowie Bauherren von Gebäuden mit einem hohen Ausstattungsgrad. Es kann ergänzend zu den DGNB-Zertifi­zierungssystemen für Neubauten und Bestandsgebäude eingesetzt werden, wobei auch eine Anwendung bei Innenräumen in nicht-zertifizierten Gebäuden möglich ist. Im Rahmen der Expo Real Anfang Oktober in München wurde das Zertifikat an die ersten beiden Projekte verliehen: das Interface-Office in Krefeld (Foto 2) und den Weber Original Store Amersfoort in den Niederlanden (Foto 3). Das Zertifizierungssystem für Innenräume konzentriert sich auf verschiedene Kriterien, die auf den Menschen bezogen sind, etwa die Qualität der Raumluft. Es betrachtet etwa die Lüftungsrate und die relative Luftfeuchte. Auch Maßnahmen zur Steigerung des visuellen Komforts, etwa zur Blendfreiheit bei Tageslicht sowie eine hohe Kunstlichtqualität, werden untersucht. Es belohnt zudem eine bewegungsfördernde Arbeitsplatzgestaltung und eine zukunftsorientierte Gestaltung des Innenraums, die die Bedürfnisse der Nutzer berücksichtigt. Das Zertifizierungssystem, das zunächst für Flächen in Büro- und Verwaltungsgebäuden sowie für Shopping-Center und andere Handelsflächen verfügbar ist, versteht sich nicht nur als Wegweiser zu gesundheitsbewussteren Innenausbauten; es soll auch Impulse für umweltfreundlichere und wirtschaftlichere Innenräume setzen. Wie bei der Gebäudezertifizierung fußt auch das neue System für Innenräume auf einer lebenszyklusorientierten Betrachtung, indem es die über die Planungs- und Bauzeit hinaus anfallenden Kosten mitbetrachtet und die Wiederverwendung von Produkten ­belohnt. Erstmals wird im Rahmen einer DGNB-Zertifizierung die Auswahl der Möbel unter Nachhaltigkeitsaspekten bewertet. So wirken sich ergonomische, nachweislich schadstoffarme Möbel mit geringen negativen Folgen für die Umwelt und einer langen Nutzungsdauer positiv auf das Zertifizierungsergebnis aus. Im DGNB-Zertifizierungssystem für Innenräume werden nur die beeinflussbaren Aspekte der Nachhaltigkeit adressiert. Mit 16 Kriterien bei Büro- und Verwaltungsgebäuden bzw. 13 Kriterien bei Handelsbauten ist der Umfang der Zertifizierung entsprechend gering. Auch die Nachweisführung ist reduziert und praxisnah gehalten. Darüber hinaus gibt es auch dort die Möglichkeit der Mehrfachzertifizierung nahezu baugleicher Innenausbauten an verschiedenen Standorten. www.dgnb.de

Übersicht der Kriterien bei der DGNB-Zertifizierung für Innenräume (Grafik: DGNB)

Die Büroräume des Textilbodenherstellers Interface in Krefeld wurden Anfang Oktober auf der Messe ExpoReal in München DGNB-zertifiziert; Foto: Bernadette Grimmenstein

Auch der erste Weber Original Shop im nieder­ländischen Amersfoort erhielt eine DGNB-Auszeichnung; Foto: ppm GmbH

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