16.10.2012 Peter Popp

Designklassiker: Panton-Kantine zieht um

Wieder erlebbar: Die Kantine des ehemaligen Spiegel-Verlagshauses wird ab 19. Oktober 2012 im Rahmen der Neueröffnung der Sammlung Design im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg als dauerhafte Rauminstallation zu sehen sein. Damit ist ein Meisterwerk der Designgeschichte wieder für die breite Öffentlichkeit zugänglich. Mit dem Umzug in ein neues Verlagshaus hatte sich der Spiegel-Verlag vom farbenfrohen Sixties-Ambiente des dänischen Designers Verner Panton getrennt und die Kantine dem Museum geschenkt. Ort: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Steintorplatz, D-20099 Hamburg
Eröffnung: 18. Oktober 2012, 19 Uhr

Foto: Michael Bernhardi/Spiegel Verlag

Öffnungszeiten Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Di –So 11 – 18 Uhr, Do 11 – 21 Uhr Eintrittspreise
8 € / 5 €, Do ab 17 Uhr 5 €, bis unter 18 Jahre frei
Die »Panton«-Kantine wird zu besonderen Anlässen als Restaurant oder Bar bespielt und kann für private und geschäftliche Veranstaltungen gemietet werden. Anfragen unter 040/428 134-520 oder per E-Mail an location@mkg-hamburg.de.

Weitere Informationen
www.mkg-hamburg.de
1969 zog der Spiegel-Verlag in ein neues Gebäude an die Brandstwiete, das von dem renommierten Hamburger Architekten Werner Kallmorgen erbaut wurde. Da keine baulichen Veränderungen am bereits bestehenden Verlags-Gebäude vorgenommen werden konnten, wollte man eine individuelle und außergewöhnliche Inneneinrichtung, die von einem namhaften Designer konzipiert werden sollte. Die Wahl fiel auf den Dänen Verner Panton (1926-1998), der damals vor allem für seine psychedelischen Innenräume bekannt war, die er mit den damals neuesten Materialien umsetzte.  Panton richtete das gesamte Verlagshaus mit einer eigens dafür geschaffenen Innenarchitektur ein. Er schuf dreidimensionale Rauminstallationen, die in Form- und Farbgebung zur Mode und zum Zeitgeist der 1960er Jahre passten und durch Innovation und Modernität auffielen. Nach und nach wurde die Einrichtung Pantons abgebaut, da sie gerade in den 1980er und 1990er Jahren als nicht mehr zeitgemäß empfunden wurde. Aufgrund Hamburger Bürgerinitiativen wurde die ehemalige Spiegel-Kantine 1998 unter Denkmalschutz gestellt und ist seitdem im Wesentlichen erhalten geblieben. Das Ensemble besteht insgesamt aus drei Speiseräumen in orange, rot und violett, sowie einer Snackbar. Möbel, Vorhänge, Wand- und Deckenbekleidung sind ebenso wie die Lampen aufeinander abgestimmt und bilden eine Rauminstallation. Durch wiederkehrende Elemente stellte Panton einen Bezug zwischen den Räumen her.

Die SPIEGEL-Kantine im Abbau, Oktober 2011, Foto: Dennis Conrad/MKG

Foto: Michael Bernhardi/Spiegel Verlag
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Foto: Michael Bernhardi/Spiegel Verlag

Bis zu ihrer Demontage war der Besuch der insgesamt 300 Quadratmeter großen »Panton«-Kantine nur Personen in Begleitung von Verlagsmitarbeitern möglich. Nun ist das Designkunstwerk zumindest zur Hälfte wieder für die breite Öffentlichkeit als dauerhafte Rauminstallation zugänglich. In der Dauerausstellung werden der orangefarbene Speiseraum der Kantine und der rote Tresen der Snackbar zu sehen sein. Zu besonderen Anlässen können sie als Restaurant oder Bar bespielt und für private und geschäftliche Veranstaltungen gemietet werden. Die anderen beiden Räume werden im Depot gelagert und stehen als Leihgaben für Ausstellungen im In- und Ausland zur Verfügung.  Mit dem Umzug in das MKG wird der denkmalgeschützte Designklassiker als einzigartiges Zeitdokument der 1960er Jahre zu einem musealen Objekt, das restauratorisch gepflegt und in seiner originalen Gestaltung erhalten wird.  Peter Popp

Foto: Michael Bernhardi/Spiegel Verlag

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