Road Trip durch die Moderne: Wohnmaschine von SAVVY Contemporary
Foto: Mirko Mielke
100 Jahre Avantgarde, 100 Jahre Bauhaus. Das Gründungsjubiläum einer der weltweit einflussreichsten Design-, Kunst- und Architekturhochschulen der Moderne wird gebührend gefeiert. Gleichzeitig gibt die Jahrhundertfeier Anlass, einen kritischen Blick auf das Bauhaus zu werfen. Spinning Triangles, ein Projekt von SAVVY Contemporary, macht genau das – mit einer »Wohnmaschine«, ein Bauhaus-Bus, in Form einer mobilen Miniatur des Bauhausgebäudes in Dessau.
Vom Berliner Architekten Van Bo Le-Mentzel entworfen, wird die »Wohnmaschine« über die nächsten zehn Monate durch vier Städte reisen – von Dessau, über Berlin zum Bauhaus-Archiv bis hin zu Kinshasa im Kongo und Hongkong. Ein umfangreiches Begleitprogramm kontestiert dabei die eurozentrische Geschichtsschreibung der Moderne. Unter postkolonialen und globalen Gesichtspunkten werden in Symposien und Workshops Positionen des Globalen Südens diskutiert, die lange Zeit in der Peripherie versunken schienen.
Gegenstand der Diskussionen soll auch der politische Status Quo sein. In Zeiten von Staatsgewalt, strukturellem Rassismus und Rechtspopulismus, wird nach der sozialen und politischen Rolle von Design und Architektur gefragt.