Behutsamer Eingriff: Eco-Farm von Vector Architects

Nahe der Stadt Kunshan entwickelten Vector Architects vier kleine öffentliche Gebäude für eine landwirtschaftlich genutzte Halbinsel im Yang Cheng-See, die sich harmonisch und behutsam in die Umgebung einfügen. Durch die flache und weitläufige Topografie standen die Architekten vor der Herausforderung die geforderten Nutzungen bestmöglich in die Landschaft zu integrieren. Zunächst wurde 2012 der Harvest Pavilion fertiggestellt. Der simple und durch seine transluzenten Materialen sehr leicht wirkende Baukörper betont mit seiner dünnen, auf allen Seiten unterschiedlich weit auskragenden Deckenplatte aus Aluminiumprofilen die Horizontalität der Umgebung. Die überdeckten Bereiche bieten als Übergangszone zwischen Innen- und Außenraum die Möglichkeit, Veranstaltungen in einem von Witterungsbedingungen geschützten Bereich abzuhalten. Raumhoch verglaste Schwenktüren lassen bei vollständiger Öffnung Gebäude und Landschaft verschmelzen und stärken so den Bezug zur landwirtschaftlichen Nutzfläche. Das Besucherzentrum setzt sich aus zwei Neubauten und einem sanierten Gebäude zusammen, die allesamt durch einen offenen Laubengang mit Sonnen- und Witterungsschutz aus vertikalen Holzlamellen erschlossen werden. Der Bestandsbau wurde behutsam renoviert und fungiert seitdem als Büro der Farm. Für Veranstaltungen und Vorträge steht im Hauptgebäude ein multifunktionaler Raum zur Verfügung. Diesem wurde eine luft-, licht- und blickdurchlässige Fassade aus perforiertem, voroxidiertem Stahl vorgesetzt. Durch Knicken der Platten in vertikaler Richtung wurde eine Unterkonstruktion obsolet und die Fassade scheint bei richtiger Lichtstimmung zu verschwinden. Die Rückseite des Gebäudes dagegen zeigt sich mit ihren schwer wirkenden Stahlplatten und den orthogonal dazu gesetzten Streifen sehr introvertiert und hermetisch geschlossen.