Denkmalgerechte Fassadensanierung in Bremen

Mit dem Gesicht zur Stadt entwarf Alvar Aalto das 1961 fertig gestellte Wohnhochhaus der Großwohnsiedlung Neue Vahr in Bremen. Die Ein- bis Zweizimmerwohnungen des aufgefächerten Grundrisses orientieren sich mit ihren Wohnbereichen allesamt nach Westen, während die Ostseite vor allem den Treppenhäusern und Fluren vorbehalten blieb. Bereits seit mehreren Jahren wird der seit Mitte der 1990er-Jahre unter Denkmalschutz stehende Turm saniert. Nun wurde die Gebäudehülle energetisch ertüchtigt und teilweise neu bekleidet. Während die helle Betonsteinhülle der Westseite weitgehend bestehen blieb und lediglich restauriert wurde, konnten die Faserzementelemente der Nord-, Süd- und Westseite unter anderem aufgrund von Materialschwäche nicht erhalten werden.

© Dennis Neuschaefer-Rube

Das Planungsteam unter der Leitung des Ingenieurbüros AMP ließ sie daher durch Equitone-Elemente von Etex ersetzen. Das Fassadenbild wurde dabei so originalgetreu wie möglich rekonstruiert. Gleichzeitig ließ man die Dämmstärke erhöhen. Die neue Fassadenkonstruktion der Hochhausrückseite erreicht damit einen U-Wert von 0,48 W/(m²K); zuvor hatte der Wert bei 0,9 W/(m²K) gelegen. Auch die Unterkonstruktion – einstmals in Holz ausgeführt – wurde ausgetauscht: Die als Stülpschalung verwirklichte Bekleidung lässt sich daran nicht sichtbar durch Agraffen befestigen. Die Rekonstruktion des historischen Fugen- und Fassadenbildes gelang dabei unter anderem durch eine eigens dafür entwickelte Rückseitenfräsung für die Faserzementelemente. CHI