Domaine de Bayssan von K Architectures Sigwalt Herman

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„Traditionsreich“ ist gar kein Ausdruck für das Landgut Bayssan bei Béziers in Südwestfrankreich: Schon seit dem Neolithikum sind menschliche Ansiedlungen auf dem 160 ha großen Areal nachgewiesen. In jüngster Zeit machte das Anwesen vor allem als Kulturstandort von sich reden; namentlich durch das Theater Sortie Ouest, das seine Aufführungen hier lange Zeit in mehreren Zirkuszelten zum Besten gab.

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Mit ihrem dreiteiligen Neubaukomplex haben K Architectures Sigwalt Herman aus Paris nun eine dauerhafte Spielstätte für die Domaine de Bayssan geschaffen. Dabei orientierten sie sich spürbar an der Zeltarchitektur der temporären Vorgängerbauten.

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Das kleinste – und offenste – der drei Gebäude beherbergt den Eintrittskartenverkauf, WCs und ein Restaurant, dessen festlich wirkenden Speisesaal inmitten des Rundbaus ein eindrucksvolles Faltwerkdach aus Holz mit radial angeordneten Lichtgirlanden überspannt. Wie sonst wohl nirgends in den Neubauten wird formale Anleihe beim Zeltbau hier auch innenräumlich spürbar.

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Deutlich weniger ist dies schon bei dem Theatersaal im benachbarten, größeren der beiden „Holzzelte“ der Fall. 423 Zuschauer finden hier auf teils einfahrbaren Rängen mit roten Polstersesseln Platz. Der tief gestaffelte Bühnenraum ist komplett in Mattschwarz gehalten und wird von Lagerräumen, Büros und Garderoben flankiert.

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Auf mehr als das doppelte Fassungsvermögen bringt es das Freilufttheater am anderen Ende des Areals mit seinen 965 Plätzen. Um das Halbrund aus Beton nicht gar zu unvermittelt mit den benachbarten Holzbauten kontrastieren zu lassen, brachten die Architekten auch an seinen Außenwänden die gleichen dreieckigen Paneele aus Lärchenholzlatten an.

© Sophie Oddo

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Die gefaltete, mit Blech eingedeckte Bühnenüberdachung erinnert ebenfalls entfernt an Zirkuszelte. Die Sichtbetonarchitektur der Zuschauerränge gibt jedoch klar zu erkennen, dass der neue Theaterzirkus auf der Domaine de Bayssan gekommen ist, um zu bleiben.