Dreiblättriges Kleeblatt: Portsea House in Australien von Wood Marsh

Portsea ist eine 600-Einwohner-Gemeinde am Ende der Mornington Peninsula rund 100 km südlich von Melbourne. Hier bietet sich das typische Bild wohlhabender australischer Suburbs: Die Häuser sind großzügig bemessen, die Grundstücke dagegen weniger, und das Auto das bevorzugte Mittel zur Fortbewegung. Das Haus, das die Architekten Wood Marsh hier entworfen haben, profitiert von seiner Lage ganz am Rande der Siedlung. Westlich davon schließen sich ein Golfplatz und dahinter, bis zum Ende der Landzunge, unbesiedeltes Wald- und Buschland an.
In ihrem Entwurf spielen die Architekten mit Kontrasten zwischen hell und dunkel, offen und geschlossen. Im Erdgeschoss verankert eine gekrümmte Stampflehmwand das Haus auf dem Grundstück, verleiht ihm thermische Masse und schirmt es zugleich zur Straße hin ab. Keck ragt darüber das mit dunklem Holz verkleidete Halbrund des Obergeschosses hinaus. Seine dunkle Hülle und geschwungene Form sind ein Vorgeschmack auf den Rest des Hauses, dessen Baugrund Richtung Westen, von der Straße weg, spürbar ansteigt. Hinter dem Eingang führt eine breite Treppe zwischen dunklen Holzwänden hinauf in den Wohnbereich im Obergeschoss. Auch dort beschränkt sich die Farbpalette fast ausschließlich auf Schwarz, Weiß, und den Holzfarbton des Fußbodens. Bodentiefe Verglasungen öffnen sich nach draußen zu einem Holzdeck mit Pool. Ein kreisrunder kleiner Innenhof holt Tageslicht ins Zentrum des Hauses und trennt gleichzeitig dessen drei Flügel. Der größte davon enthält im Obergeschoss die Wohnräume, die Küche und eine kleine Bar. Die beiden anderen beherbergen die Schlafzimmer mit ihren Nebenräumen. Im rückwärtigen Teil des unteren Geschosses öffnet sich ein weiterer Hobbyraum zu einem eigenen kleinen Innenhof, der blickgeschützt hinter der großen Stampflehmwand liegt.