Eigene Digitalisierungsstrategie finden

Voraussetzungen für die Digitalisierung (Image: BIM Institut, BUW)

Digitalisierung bedeutet in jedem Fall die digitale Erfassung, Verarbeitung und Weitergabe von Informationen. Aber eine wichtige Herausforderung für Unternehmen liegt auch in der Frage, wie eine entsprechende Unternehmenskultur geschaffen werden kann, die die Digitalisierung systematisch implementiert. Die Unternehmensleitung darf sich nicht der Illusion hingeben, sie könne alles selbst vordenken und von oben verordnen. Stattdessen muss sie den richtigen Rahmen stecken – eine Strategie, die vorgibt, was in welchen Geschäftsfeldern mit welcher Technologie erreicht werden soll. Und nur wer erkennt, dass digitale Transformation neben dem technologischem vor allem einen kulturellen Wandel bedeutet, wird seine Organisation erfolgreich in die digitale Zukunft führen. Veränderung findet damit laut den ersten Forschungsergebnissen den BIM-Instituts auf drei Ebenen statt. Auf der Prozessebene und damit den Leistungen und Workflows des Unternehmens, der Technologieebene und auf der Ebene des Faktors Mensch, in dem sozialen Gefüge des Unternehmens und im persönlichen Arbeitsverhalten. Prozesse
Das Erfolgspotenzial der Digitalisierung liegt nicht alleine im Einsatz von softwaregestützten Lösungen. Der erste Ansatzpunkt zur Optimierung muss immer in der Organisation von Unternehmens- und Projektabläufen sowie der zugrundeliegenden Datenstrukturen liegen. Denn unstrukturierte Prozesse erhalten durch die Digitalisierung nicht automatisch eine zielführende Struktur. Es ist demnach im ersten Schritt von Nöten, die Prozesse des Unternehmens aufzuarbeiten. Die Aufnahme der IST-Prozesse führt nicht nur dazu, Defizite durch unstrukturierte bzw. undefinierte Prozesse zu identifizieren, sondern auch dazu, punktuell Potenziale z.B. der Effizienzsteigerung durch die Digitalisierung zu erkennen.  Technologien
Die durchgängige Nutzung von BIM-Modellen von der Angebotsbearbeitung, Ausschreibung, Erstellung und Prüfung der Planunterlagen, Kalkulation, Terminplanung und Qualitätskontrolle spielt bei der Digitalisierung eine wichtige, aber nicht die einzige Rolle. Andere Technologien wie zum Beispiel zur Erfassung von Beständen oder Topographien, digitale Werkzeuge zur Verbesserung der Baustellenlogistik und mobile Endgeräte zur Vereinfachung des Dokumenten-Managements sind auch bedeutende Elemente der Digitalisierung der Baubranche. Investitionen in eine sichere und agile IT-Infrastruktur sind die Basis aller Digitalisierungsbemühungen. Bezüglich BIM mag sich mancher zunächst erschlagen von der Masse an Softwarelösungen fühlen, die derzeit auf dem Markt erhältlich ist. Anstelle des Gefühls, die Prozesse im alltäglichen Geschäft vereinfachen zu können, tritt eine teils überfordernde Komplexität. Das Forscherteam befasst sich mit der Frage, wie bei der Anschaffung von Softwarelösungen vorgegangen werden sollte und gibt eine Hilfestellung, wie man sich bei der Masse an Angeboten zurechtfinden kann. Mensch
Die größte Effizienzsteigerung der Digitalisierung liegt in der Veränderung, die beim Menschen stattfindet. Die Digitalisierung soll Mitarbeiter dazu befähigen, ihre maximale Leistungsfähigkeit zu erreichen, indem ihnen alle Informationen zur Verfügung stehen, die sie benötigen. Neben jungen Talente, die heute mehr Freiheit und Eigenverantwortung fordern, und darauf brennen, neuen Technologien anzuwenden, müssen auch langjährige erfahrenen Mitarbeiter berücksichtigt werden, für die eine Technologieumstellung eine echte Herausforderung bedeutet. In beiden Fällen sollte ihnen eine hinreichend Fehlertoleranz zugebilligt werden, um Neues vorwärtszutreiben. Die Digitalisierung führt nicht nur zu der Anwendung von neuen Produkten, sondern auch zu neuen Formen der Zusammenarbeit. Diese erfordern neue Regeln, die gemeinsam erarbeitet werden sollten. Kommunikation und die unmittelbare Beteiligung der Mitarbeiter an der Entscheidung sind wichtige Führungsaufgaben, um Skepsis und Ängste abzubauen und Begeisterung für den Wandel zu erzeugen. Ebenso wichtig ist die Qualifizierung der Mitarbeiter. Bei allem Enthusiasmus für neue Werkzeuge und Technologien darf das Beharrungsvermögen gewachsener Strukturen nicht unterschätzt werden. Oft ist es sinnvoll, neue Ideen in kleinen Einheiten zu erproben und Erfahrungen transparent zu teilen. Inspiration liefern Kooperationen mit Start-ups, Pilotprojekte mit freiwilligem Charakter oder interne Kommunikationsförderungsprogramme. Auch wenn wir den Kulturwandel in kleinen Schritten bringen, so sollten wir ihn mit aller Konsequenz vorantreiben.
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