01.05.2014 Maier@detail.de

Erfolgreiche Feuchteschutz-Sanierung am Schloss Benkhausen

Eine bewegte und interessante Vergangenheit liegt hinter dem Schloss Benkhausen im Kreis Minden-Lübbecke in Nordrhein-Westfalen. Zwischen 1657 und 1683 wurde es errichtet und blieb bis 1962 im Besitz der Adelsfamilie von dem Bussche-Münch. Danach diente es fast fünf Jahrzehnte lang der Stiftung Wittekindshof e. V. als Wohn- und Arbeitsstätte für Menschen mit Behinderung. Ende 2010 erwarb die Unternehmerfamilie Gauselmann das sanierungsbedürftige Gut, um es künftig als modernes Schulungszentrum für die Ausbildung eigener Fach- und Führungskräfte zu nutzen. Im Sommer 2013 fanden umfangreiche Sanierungs- und Renovierungsarbeiten an weiteren zur Gutsanlage gehörenden Gebäuden statt. In diesem Zusammenhang wurde man auf Feuchteschäden aufmerksam. Für exakte Oberflächen- und Tiefenmessungen am Objekt beauftragte man daraufhin Isotec, eine Unternehmensgruppe, die auf die fachgerechte Sanierung von Feuchte- und Schimmelpilzschäden spezialisiert ist. Ergebnis: Vier Gebäude waren von aufsteigender Feuchte betroffen, die zukünftig als Hotel, Museum, Museumswerkstatt und Schulungsraum genutzt werden sollen.

Die Wände der betroffenen Gebäude bestehen aus Bruchstein, Ziegelmauerwerk und teilweise aus Fachwerk. Da das Mauerwerk direkt mit dem Erdreich in Berührung kam, war ein kapillarer Aufstieg der Feuchte möglich. Eine funktionsfähige Horizontalsperre war nicht bzw. nicht mehr vorhanden. Die 90 cm starken Wände waren massiv durchfeuchtet, bis zu einem Meter über dem Boden konnte mit Tiefenmessungen Feuchte im Mauerwerk nachgewiesen werden. Sanierungsmaßnahmen waren dringend geboten, da durch Fäulnisprozesse auch das Fachwerk bereits in seiner Substanz bedroht war. Auf Dauer wäre die Statik des gesamten Gebäudes gefährdet gewesen. Durch die Beseitigung der Feuchteschäden verbessert sich auch der Wärmedämmwert der sanierten Gebäude erheblich. Ohne Sanierung wurde die Wärme aus dem Gebäudeinneren schnell nach außen geleitet; ausgekühlte Räume waren die Folge.

Als Sanierungsmaßnahme brachte das Unternehmen die »Isotec-Horizontalsperre« im Bohrloch-Injektionsverfahren in die betroffenen Wandabschnitte. Die Gesamtlänge der Horizontalsperre umfasst bei allen vier sanierten Gebäuden rund 350 m. In der Scheune mussten die Fachleute zunächst die aus Kalksandstein bestehenden Vorsatzschalen entfernen. Dahinter kam eine senkrecht angebrachte Bitumenbahn zum Vorschein, die ebenfalls entfernt werden musste. Denn die Bitumenbahn ließ keine Verdunstung zu und verschlimmerte das Feuchteproblem noch. Im Abstand von 10 bis 12 cm wurden Bohrlöcher gebohrt, in die dann Spezialheizstäbe eingebracht wurden. Durch die Erhitzung der Wände auf
zunächst 100 und dann 110 °C – inklusive elektronischer Temperaturüberwachung – wurde das gesamte Kapillarsystem im Injektionsbereich des Baustoffs von Wasser befreit. Anschließend wurden die Poren vollständig mit dem Injektionsstoff »Isotec-Spezialparaffin« verstopft (mit einer Stärke von ca. 15 cm über den gesamten Wandquerschnitt). Das Isotec-Paraffin ist frei von chemisch-flüchtigen Bestandteilen und gesundheitlich unbedenklich. Zudem verhält es sich innert, es reagiert also nicht mit denen im geschädigten Mauerwerk vorhandenen Stoffen wie Wasser und Salzen.

Der ausführende Fachbetrieb Waltermann & Zwiener GmbH gibtauf die nachträgliche Horizontalsperre eine Gewährleistung von zehn Jahren, also fünf Jahre zusätzlich zu den gesetzlich vorgeschriebenen fünf Jahren.

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