01.05.2014 Florian Köhler

Frei interpretiert: »M House« bei Tarragona

Erbaut auf einem Hochplateau nördlich von Tarragona präsentiert sich das katalanische Städtchen La Nou de Gaià wie eine introvertierte Festung mit typisch mittelalterlichen Charakterzügen: Die außen liegenden Häuser schließen sich defensiv wie eine Stadtmauer um den Ortskern, funktional nach innen gerichtet, mit nur wenigen kleinen Fensteröffnungen zur umliegenden Landschft. MDBA & Guallart Architects brechen die veralteten Strukturen auf und eröffnen ihrem »M House« neue Perspektiven. Architekten: MDBA & Maria Díaz/Guallart Architects
Standort: E–43763 La Nou de Gaià

Foto: Adrià Goula

Lageplan, Grafik: MDBA & Guallart Architects

Das Hauptthema des Projekts »M House« besteht in der Umkehrung vorgefundener Traditionen: Souverän frech verschließt sich das Haus gegenüber dem Stadtkern und öffnet sich den umliegenden Tälern.

Foto: Adrià Goula

Im Hinblick auf die historische Nachbarschaft mag das Bauvorhaben etwas provokant wirken. Bei genauerem Hinsehen lässt sich erkennen, dass die Architekten äußerst sensibel mit der Umgebung umgehen. Zahlreiche Zitate ortstypischer Architektur schreien geradezu nach Versöhnung mit dem Umfeld. Harmonisch schmiegt sich »Haus M« an die "Befestigungsmauern" des südlichen Nachbargebäudes an - als sei es aus der historischen Stadt gewachsen.

Foto: Adrià Goula

Variierende Grundrisse erzeugen auf vier Etagen Terrassen mit unterschiedlichem Zuschnitt und Charakter, jeweils abgestimmt auf die Nutzung der Innenvolumina.

Grundriss UG
Grafik: MDBA & Guallart Architects

Grundriss EG
Grafik: MDBA & Guallart Architects

Grundriss 1. OG
Grafik: MDBA & Guallart Architects

Grundriss 2. OG
Grafik: MDBA & Guallart Architects

Längsschnitt, Grafik: MDBA & Guallart Architects

Die schlicht gehaltenen Innenräume werden strukturiert durch das freiliegende Stahltragwerk und eine offene Holztreppe. Besonders beeindruckt das helle Wohnzimmer das sich über zwei Etagen erstreckt, eingerahmt von der Galerie im ersten Stock. Der Hauptakteur in diesen Räumen ist das einfallende Licht durch die westliche Fensterfront. Die dominierenden Materialien sind Beton, Stahl und Glas, immer wieder kontrastiert durch Bruchsteinmauern aus dem lokalen Kalkstein - sowohl innen, wie auch außen.

Foto: Adrià Goula

Fotos: Adrià Goula

Großflächige Fensterflächen nach Westen garantieren den Wohnräumen eine maximale Lichtausbeute und ermöglichen eine enge Beziehung zur umgebenden Landschaft. Die exponierte Lage eröffnet dem Haus einen uneingeschränkten Blick über das Flusstal des Torrent de la Serralta, sowie zum gegenüberliegenden Dorf Els Masos de Vespella.

Foto: Adrià Goula

Fertigstellung: 2013
Mitarbeiter: Esther Rovira, Andrea Imaz, Francesca Caffari, Cecilia Caffari
Tragwerksplaner: Valter Valenciana De Estructuras, Valencia
Weitere Projekte zum Thema »Umnutzung, Ergänzung, Sanierung« lesen Sie in unserer  Ausgabe DETAIL 2014/5
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