03.02.2014 Marion Haider

Gezielte Lichtführung: Wohnhaus in Toyokawa

Ohne eine einzige Öffnung in der Fassade und trotz seiner Lage auf einem stark verschatteten Grundstück, wird das Wohnhaus von mA-style architects mit einer Flut an Tageslicht versorgt. Durch geschickte Lenkung und Reflexion entsteht ein heller, mit Sonnenlicht erfüllter Innenraum.

Architekten: mA-style architects, Japan
Standort: Toyokawa-City, Präfektur Aichi, Japan

Foto: Kai Nakamura

Der Bauplatz befindet sich auf einem Grundstück, das südseitig von einem nahezu angrenzenden, zweigeschossigen Gebäude verschattet wird. Aus diesem Grund wollten die Architekten Atsushi Kawamoto und Mayumi Kawamoto ein Gebäude schaffen, das mit soviel Tageslicht wie möglich versorgt und ausgeleuchtet wird. Die weiße, mit großformatigen Holztafeln verkleidete Fassade erweckt zunächst den Anschein eines weitgehend geschlossenen, zurückhaltenden Baukörpers.

Lageplan, Grafik: mA-style architects

An der Dachkante des annähernd quadratischen Kubus befindet sich ein umlaufendes Oberlichtband, das Sonnenlicht ins Innere des Gebäudes eindringen lässt. Das eintretende Licht wird durch die darunter liegenden Dachbalken in Streifen geteilt und auf den leicht schräg befestigten Holzschindeln reflektiert bzw. gestreut. Dadurch entsteht ein weiches und gleichmäßig verteiltes Licht, das den gesamten Innenraum ausleuchtet und ihn in gewisser Weise einrahmt.

Foto: Kai Nakamura

Foto: Kai Nakamura

Entlang dieses »rahmenden« Oberlichts sind Räumlichkeiten wie Küche, Badezimmer und Arbeitsbereiche angeordnet. Die privaten Rückzugsbereiche sowie Stauräume sind auf vier unterschiedlich große Boxen aufgeteilt, die willkürlich im Raum verteilt stehen. Dazwischen bilden sich Wege und Freiräume heraus, die als Kommunikations- und Gemeinschaftsflächen konzipiert sind.

Diagramm, Grafik: mA-style architects

Schnitt, Grafik: mA-style architects

Erdgeschoss, Grafik: mA-style architects

Loftgeschoss, Grafik: mA-style architects

Schnitt, Grafik: mA-style architects

Foto: Kai Nakamura

Die Wohnplattform grenzt sich sowohl in ihrer Höhenlage als auch in ihrer Materialität vom umlaufenden »Arbeitsweg« ab. Ein leicht erhöhter Holzsockel trennt die Individual- und Gemeinschaftsräume vom straßenartigen Umlauf aus Beton. Türen gibt es - mit Ausnahme der Eingangstüren - keine. Leitern führen zu den Öffnungen der Räumlichkeiten auf zweiter Etage.

Fotos: Kai Nakamura

Mehr zum Thema »Bauen mit Holz« finden Sie in unserer aktuellen Heftausgabe DETAIL 1+2/2014.

Die Konfiguration des Innenraums erinnert gewissermaßen an eine kleine Stadt in der großen. Die gemeinschaftlichen Zonen und Gänge übernehmen die Funktion von Plätzen oder Straßen, die eingestellten Kuben gruppieren sich darum wie kleine Häuser. Die Architekten wollten damit eine hohe Flexibilität und Nutzungsvielfalt für die Bewohner zum Ausdruck bringen.

Foto: Kai Nakamura

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