24.10.2010

Jean Prouvé: Architecture

Messe München GmbH

Noch bis zum 23. Dezember 2010 zeigt die Gagosian Gallery in Paris eine Ausstellung mit Werken des bedeutenden Architekten Jean Prouvé. Die vorgefertigten Elemente und Systeme des französischen Ingenieurs und Architekten werden die neuen Ausstellungsflächen der Galerie im 2.Stock einnehmen.

Jean Prouvé (1901-1984) gilt als einer der wichtigsten und bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Sein breitgefächertes Oeuvre kombiniert Eleganz, Wirtschaftlichkeit mit einem starken sozialen Bewußtsein. Während seiner mehr als sechzigjährigen Tätigkeit arbeitete er unter anderem als Handwerker, Designer, Fabrikant, Architekt, Lehrer und Ingenieur. Bekannt ist er vor allem für seine vorgefertigten Häuser, Fassaden und Gebäudestrukturen, sowie für Möbeldesign.

Die Ausstellung konzentriert sich hauptsächlich auf Prouvés vorgefertigten Strukturen der späten 1940er Jahre. Diese werden mit Hilfe von Modellen, Plänen, Schnitten und Filmen verbildlicht und illustriert. Somit soll vor allem die zentrale Rolle Prouvés in der Entwicklung innovativer Technologien und modularer Systeme für die Massenanfertigung während der Nachkriegszeit verdeutlicht werden.
Prouvé wurde zum Schmied ausgebildet. Das Wissen, das er während dieser Zeit ansammelte gab eine Grundlage für seine Arbeit und Karriere. Da er sich der Grenzen schmiedeiserner Strukturen bewußt war und modernen Entwicklungen und Bewegungen folgte, konzentrierte er sich statt dessen auf die Materialien Stahl und Aluminium. 1931 gründete er das Atelier Jean Prouvé und begann Möbel aus leichten Metallstrukturen, teils allein, teils in Zusammenarbeit mit bekannten Designern, wie Le Corbusier und Charlotte Perriand, zu entwerfen. Design und Produktion von Möbeln wurde ein Hauptpunkt seines Schaffens. 1936 hatte er einen Katalog von Standart-Modelle für Krankenhäuser, Schulen und Büros entwickelt. Das Potential von Massenproduktion inspirierte ihn ein Patent für gekantetes Blech zu entwickeln, welches sich für Gebäudekonstruktionen, bewegliche Raumsysteme, Türen, sowie Aufzüge einsetzen läßt.

Auf den Ausbruch der 2. Weltkriegs und die daraus resultierenden Mißstände folgte notgedrungen eine Reihe von Experimenten und 1947 verlegte er seine Tätigkeit nach Maxéville in der Nähe von Nancy. In seinem eigenen Büro konnte er sich nun ganz ausleben und Forschung, Entwicklung und Produktion von Prototypen miteinander kombinieren. Prouvé konzentrierte sich nun vollkommen auf die Entwicklung und Modifizierung mechanischer Fertigungsprozesse. Während dieser Zeit entstanden auch die vorgefertigten Flüchtlingshäuser, denen die Flatpack-Hütten für Niger und die Republik Kongo folgten.

Foto: Mike Bruce

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