02.11.2009 Marion Dondelinger

Moderne Architektur als Touristenmagnet

Der Bayerische Tourismustag in Nürnberg stand in diesem Jahr unter dem Motto „Tourismusarchitektur“. Und wenn die Pläne der die Bayern Tourismus Marketing GmbH aufgehen, kommen Touristen demnächst nicht mehr nur wegen der Berge und Schlösser nach Bayern, sondern um moderne Architektur zu besichtigen.

Bayern reagiert kreativ auf die sinkenden Übernachtungszahlen und hofft, mithilfe moderner Architektur neue Zielgruppen zu erschließen. Der bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil, der auch für Tourismus verantwortlich ist, sagte in der Eröffnungsrede des Tourismustags 2009: „Südtirol, Österreich und die Schweiz sind uns bei der Tourismusarchitektur ein gutes Stück voraus“ und rief Hoteliers und Gastwirte dazu auf, mit mehr Mut zum Risiko in zeitgenössische Architektur zu investieren. „Bayern darf als Tourismusland Nummer eins in Deutschland nicht nur auf seine einmaligen Landschaften und kulturellen Besonderheiten setzen", mahnte Zeil. „Wir müssen neue Trends aufgreifen." Tourismusarchitektur sei dabei ein „vielversprechendes Zukunftsthema" und ein zunehmender Wirtschaftsfaktor. Ein gemeinsamer Tourismusarchitekturpreis des Bayerischen Wirtschaftsministeriums und der Bayerischen Architektenkammer soll zusätzliche Anreize für Investitionen in Tourismusarchitektur setzen.

Rudolf Scherzer, Vizepräsident der bayerischen Architektenkammer, sieht eine neue Chance für den zuletzt nachlassenden Tourismus in Bayern, erwartet aber einen längeren Lernprozess: Laut Studien gebe es in der bayerischen Tourismusbranche einen „Investitionsstau von 20 Jahren und mehr". Die große Herausforderung sei es, mit zeitgenössischen Bauten mutige Impulse zu setzen, die neue Architektur aber auch in eine kulturelle und landschaftliche Umgebung einzufügen. Dabei müsse man gelegentlich eine gewisse innere Unbeweglichkeit überwinden.

Hauptredner des Tourismustags 2009 war der Vorarlberger Architekt Dietmar Eberle, der an der ETH Zürich lehrt und im Alpenraum bereits einige touristische Bauten wie die Cube-Hotels in Biberwier (Tirol) und Savognin (Graubünden) umgesetzt hat. Edith Oberhofer, die Geschäftsführerin des Tourismusvereins Kaltern am See in Südtirol, beschrieb, wie sich das Image eines Ortes durch ambitionierte Architektur verändern kann: Das neu gebaute Verkaufszentrum der Kellerei Kaltern lockt eine große Zahl an Architekturtouristen in den ehemals beschaulichen Ort.

Fotos: The CUBE Hotels GmbH & Co KG

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