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Natursteine mit "Sozialfaktor"
Ob es ökologisch sinnvoll ist, aus Indien importierte Granitplatten an deutschen Gebäudefassaden oder in deutschen Vorgärten zu verlegen, mag dahingestellt bleiben. Oft werden diese Natursteine jedoch überdies noch durch Kinderarbeiter abgebaut. Um wenigstens dies zu verhindern, bietet ein Freiburger Verein seit mehreren Jahren das Label „XertifiX“ an.
In La Rochelle, einer Hafenstadt an der französischen Atlantikküste, sind die Altstadtstraßen mit Flusskieseln aus dem kanadischen Sankt-Lorenz-Strom gepflastert. Was zunächst anmutet wie ein Irrweg des frühkapitalistischen Welthandels, hatte tatsächlich technische Gründe: Die Segelschiffe, die im 18. und frühen 19. Jahrhundert Kanada ansteuerten, brachten meist Felle als wertvolle Ladung mit zurück. Diese wogen jedoch fast nichts, und so benötigten die Schiffe zusätzlichen Ballast, um ihre Wasserlage zu verbessern. Zu diesem Zweck nutzten sie die oben beschriebenen Natursteine, die später in den westfranzösischen Hafenstädten als Straßenbelag Verwendung fanden.
Heute braucht niemand mehr Natursteine als Ballast für Schiffe. Dennoch wurde der deutsche Markt Ende der 90er-Jahre durch billige Granitblöcke aus Indien geradezu überschwemmt. Nachforschungen ergaben indes schon bald, dass in den Steinbrüchen des öfteren Kinder unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten mussten. Aus dieser Erkenntnis heraus gründete sich 2005 der Verein XertifiX mit dem Ziel, sozial unbedenkliche Natursteine anzubieten.
Der Verein, der maßgeblich durch das katholische Hilfswerk Misereor mitinitiiert wurde und dessen erster Vorsitzender zurzeit der ehemalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm ist, vergibt das gleichnamige Label sowohl an Steinexporteure aus Indien als auch an deutsche Steinimporteure. Es bescheinigt, dass an der Gewinnung, der Weiterverarbeitung und am Transport der Steine keine Kinderarbeiter beteiligt sind. Für die Zertifizierung wird eine Gebühr in Höhe von rund 1,5% des Endverkaufspreises in Deutschland erhoben.
Um die Kinder jedoch nicht einfach aus den Steinbrüchen in die Beschäftigungslosigkeit abzudrängen, finanziert XertifiX aus den eingenommenen Lizenzgebühren und weiteren Zuschüssen seitens Misereor Bildungsprogramme für die ehemaligen Kinderarbeiter. Derzeit kooperiert XertifiX mit 17 zertifizierten Händlern in Deutschland, der Schweiz und Österreich.
Mehr Informationen zu XertifiX
Heute braucht niemand mehr Natursteine als Ballast für Schiffe. Dennoch wurde der deutsche Markt Ende der 90er-Jahre durch billige Granitblöcke aus Indien geradezu überschwemmt. Nachforschungen ergaben indes schon bald, dass in den Steinbrüchen des öfteren Kinder unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten mussten. Aus dieser Erkenntnis heraus gründete sich 2005 der Verein XertifiX mit dem Ziel, sozial unbedenkliche Natursteine anzubieten.
Der Verein, der maßgeblich durch das katholische Hilfswerk Misereor mitinitiiert wurde und dessen erster Vorsitzender zurzeit der ehemalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm ist, vergibt das gleichnamige Label sowohl an Steinexporteure aus Indien als auch an deutsche Steinimporteure. Es bescheinigt, dass an der Gewinnung, der Weiterverarbeitung und am Transport der Steine keine Kinderarbeiter beteiligt sind. Für die Zertifizierung wird eine Gebühr in Höhe von rund 1,5% des Endverkaufspreises in Deutschland erhoben.
Um die Kinder jedoch nicht einfach aus den Steinbrüchen in die Beschäftigungslosigkeit abzudrängen, finanziert XertifiX aus den eingenommenen Lizenzgebühren und weiteren Zuschüssen seitens Misereor Bildungsprogramme für die ehemaligen Kinderarbeiter. Derzeit kooperiert XertifiX mit 17 zertifizierten Händlern in Deutschland, der Schweiz und Österreich.
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