13.12.2013 Florian Maier

Neue Verbindung für Klein Venedig in Konstanz und Kreuzlingen

Das Wettbewerbsgebiet „Klein-Venedig“ liegt auf der deutsch-schweizerischen Landesgrenze, die zugleich die Grenze zwischen den Städten Konstanz und Kreuzlingen markiert. Dem stark frequentierten Uferbereich der beiden Gemeinden Konstanz und Kreuzlingen am westlichen Bodensee fehlt die gemeinsame Gestaltung. Die Landes- und Stadtgrenze soll durch eine landschaftliche Betonung in den Hintergrund treten, die den Uferbereich von den Stadtkernen abschneidenden Gleisanlagen sind zu überwinden.

Lageplan

Gesucht wurde ein grenzübergreifend sinnstiftendes Gesamtkonzept für ineinander verschränkte, das Areal aufwertende Nutzungen mit den Schwerpunkten Freizeit, Erholung, Veranstaltung und Kultur. Die besondere Herausforderung besteht darin, Architektur und Nutzungsstrukturen im Einklang mit der natürlichen Umgebung programmatisch zu entwickeln.
Gewinner: Der Weg ist das Ziel
David Vogel (Deutschland)
Die Jury sieht die Qualitäten des Entwurfs in der städtebaulichen Konzeption, die dem Ort eine neue Bedeutung offeriert. Die vorgeschlagenen architektonischen Projekte werden dabei als Platzhalter verstanden und im Sinne einer Gestaltungsidee gelesen. Auf städtebaulicher Ebene bietet die Arbeit eine große Offenheit für künftige Veränderungen. Sie führt die heutigen Nutzungen sinnfällig in neuen Proportionen weiter. Das Gebiet wird klar gegliedert und geordnet. Die stadträumlich wirkungsvollen Architekturvorschläge können zu einer neuen Identität des Ortes beitragen.

Rendering

Querschnitt

Der zwei Volumen vereinende Gelenkbau, mit unterschiedlichen Nutzungsangeboten, integriert als Brückengebäude einen Platz, der fehlende Verbindungen herstellt: In Ost-West-Richtung überwindet er die Gleise und bringt die städtischen Bereiche mit dem Ufergebiet zusammen, in Nord-Süd-Richtung die beiden Städte Konstanz und Kreuzlingen. Das Gelenk sitzt an der richtigen Stelle, mit öffentlichen Nutzungen für einen erstmalig entstehenden Begegnungsraum. Durch die Abtrennung der Freifläche vom Festland entsteht vor der neuen Insel eine eindrückliche Marina. Schiffsverkehrlich verbindet sie den Konstanzer mit dem Kreuzlinger Hafen. Das Westufer der an drei Punkten betretbaren Insel wird zur Marina hin mit großzügigen Freitreppen gefasst. Als Sitzplätze genutzt, lassen sie die Betrachter ihren Blick auf die Skyline der beiden Städte mit neuen Wahrnehmungsqualitäten zelebrieren.

Lageplan

Rendering Ansicht Spitze

Eine "promenade aérienne" bespielt den gesamten Grenzverlauf bis ans Ufer. Sie stellt eine Wegebeziehung zwischen dem Brückengebäude, der Insel und dem See her, als eine Art begehbarer, die Aussicht feiernder zweigeschossiger Arkadengang. Das neue Stadtquartier auf Kreuzlinger Seite bietet in einem dem Ort angemessenem Maßstab eine gute Mischung von öffentlichen, Wohn- und Geschäftsgebäuden. Mit dem Festplatz an der Bahn und einer Gleisüberquerung zur Stadt wird die Insel von Markt und Rummel ferngehalten. Insgesamt liefert das Projekt ein robustes Konzept, das phasenweise entwickelt werden kann und damit einen Beitrag zum Thema „Adaptability“ leistet.

Highline, Überquerung der Bahntrasse

Idee, Raumprogramm, Beziehungen

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