13.12.2013 Florian Maier

Neues Quartier auf altem Militärstandort in Mannheim

Die Freigabe von 500 Hektar ehemaliger Militärfläche am nordöstlichen Stadtrand Mannheims eröffnet die Möglichkeit, die Stadt an strategisch wichtigen Orten in ihrer Entwicklung positiv zu verändern und ihr urbanes Selbstverständnis als starke europäische Stadt weiter auszubauen. So soll der nordöstliche Stadteingang neu gestaltet und den Flächen entlang der B 38-Trasse eine neue Prägung gegeben werden.

Lageplan und Verkehrswege

Ein besonderes Potenzial stellt die Entwicklung einer "Ingenieursmeile" entlang der B 38 zwischen Innenstadt und der Autobahnzufahrt am Viernheimer Kreuz dar. Sie bildet das Rückgrat für den zukünftigen Mannheimer Entwicklungskorridor. Nutzung, Bebauung und Freiraumstruktur sollen eine würdige Eingangssituation definieren, bei der Straße und straßenbegleitende Elemente eine gestalterisch hochwertige, räumliche Symbiose eingehen. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung soll die räumliche Barrierewirkung der B 38 abgemildert und die Vernetzung und Verflechtung zwischen den einzelnen Quartieren und Nutzungen gestärkt werden.

Die B 38 als Entwicklungsachse

Gewinner: Mannheim's Connection
Team: Ilaria Novielli (Italien), Alessandro Delli Ponti (Frankreich)
„Mannheim’s Connection“ überzeugt mit einem Entwurf, der den Stadteingang als erlebbaren und nutzbaren Raum neu formuliert. Intelligent knüpft die Arbeit an den Gebäudebestand des Benjamin Franklin Village an und entwickelt diesen zur B 38 hin zu dichten, mischgenutzten Gebäudeclustern weiter, die im rhythmischen Wechsel mit Freiflächen Menschen in der Stadt ankommen lassen. Mit großer Selbstverständlichkeit werden die Wohnzeilen und Wohnhöfe nördlich der Birkenauer Straße mit den Gewerbeflächen der Ingenieursmeile verknüpft. Dieses Mäanderband aus Bebauung und grünem Park gliedert das Areal in unterschiedliche Nutzungsbereiche aus Leichtindustrie, Büronutzungen oder einem Universitätscampus.

Entwicklungsphasen

Die dichte Bebauung an der B 38 signalisiert den städtischen Charakter, die Grünräume dagegen öffnen den Blick und lenken ihn weit in das Quartier hinein. Dies ist nicht nur ein spannendes Spiel von Nah-und Fernsicht für den vorbeifahrenden Autofahrer, sondern auch ein sinnvolles Angebot von grünen Freiflächen für alle, die hier arbeiten und leben. Der stark durchgrünte Stadtteil Vogelstang und die zur B 38 sichtbaren Hochhäuser bewahren ihre Eigenständigkeit und stehen dennoch im Dialog mit dem neu entstehenden Stadtquartier im Norden.

Gebäudetypologien

Die B 38 selbst bleibt Zäsur und wird nur an zentralen Knotenpunkten überschritten. Gekoppelt mit einer Gestaltung der flankierenden Freiräume durch attraktive Wasserflächen und neue Wegeverbindungen wird sich der Charakter der Straße maßgeblich ändern. Das Mobilitätskonzept ist breit aufgestellt und verknüpft sinnvoll MIV, ÖPNV und Soft Mobility an drei strategischen Punkten. „Mannheim’s connection“ ist ein sehr tragfähiger Beitrag für die „adaptable city“. Der Arbeit gelingt es am besten, die lokalen Herausforderungen aus peripherer Lage in der Stadtregion und militärischer Konversion mit der Vision von einer „post-autogerechten“ Stadt zu verbinden.

Vision für 2050: Die B 38 als verbindender, urbaner Boulevard.

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