07.11.2013

Patrick Schürmann

Mein Architekturstudium beginnt an der Fachhochschule in Münster. Nach dem
Bachelor und einem Jahr im Master sowie einem einjährigen Auslandpraktikums in dem Architekturbüro von Valerio Olgiati in Flims, setze ich mein Studium ab dem kommenden Semester an der Technischen Universität in Darmstadt fort.
Mehrfache Exkursionen in die Schweiz, die Niederlande, nach Spanien und Italien sowie Stegreife in Venedig und Paris können, neben meiner Abschlußarbeit, in der ich mich mit einer Ergänzung für die, von Sep Ruf erbaute, Akademie der bildenden Künste in Nürnberg beschäftigt habe, als Schwerpunkte in meinem Studium verstanden werden.
Neben dem ist mein Studium durch die Mitarbeit als Werkstudent in diversen Architekturbüros, unter anderem Schneider Hillebrandt Architektur in Köln, Burhoff und Burhoff Architekten in Münster, Waechter und Waechter Architekten in Darmstadt, sowie die vierjährige Arbeit als Fachtutor am Lehrgebiet für Baukonstruktion bei Frau Professorin Annette Hillebrandt an der Fachhochschule in Münster geprägt.
An Architektur interessiert mich das, was über den reinen Zweckbau hinausgeht, die Elaboration von reinen architektonischen Gedanken sowie die Wechselwirkungen unter den Umständen funktionaler Anforderungen und den Einflüssen tektonischer Prinzipien. Für die Zukunft stelle ich mir vor, ein kleines Büro, das vielseitige Bauaufgaben hat, zu führen. Dabei ist es mir wichtig, die Architektur von der ersten Idee bis zum ausführenden Detail ganzheitlich zu denken und mich auf den entwerferischen Prozess konzentrieren zu können.

Bericht 1.0 Mit der Rückkehr aus der Schweiz und dem Beginn des neuen Semesters bin ich von der Fachhochschule in Münster an die Universität in Darmstadt gewechselt.
In den ersten Wochen bin ich im Rahmen eines Wahlmoduls, in dem es um das Oeuvre Alvar Aaltos geht, auf einer Exkursion in Helsinki gewesen. Neben privaten Ateliers haben wir sehr unterschiedliche Gebäude - Wohnhäuser, Solitäre wie städtische Gebäude – Aaltos gesehen. Interessant war eine kleine Kapelle in Otaniemi, die von Heikki und Kaija Siren entworfen und im Jahre 1957 von Studenten errichtet wurde.
Die Stadt und Landschaft war ebenfalls sehenswert. Das Stadtbild ist neben vielen Gebäuden von Aalto vom Klassizismus geprägt.

Kapelle in Otaniemi, Heikki und Kaija Siren und eines

der beiden Torhäuser des Doms von Helsinki

In meinem Entwurf bearbeite ich im Rahmen eines Studenten Wettbewerbs ein Archivgebäude für die documenta in Kassel. Das Wettbewerbsgebiet befindet sich westlich von Friedrichsplatz. Sowohl das Programm als auch der heterogene Kontext machen die Aufgabe sehr komplex. Betreut werde ich hierbei von Jörg Springer.

Neben dem Entwurf und einigen Seminaren belege ich ein Wahlfach, in dem wir uns mit der Symboltheorie von Christoph Baumberger beschäftigen. Die Theorie erklärt wie Bauwerke bedeuten und wodurch sie ihren Ausdruck finden. Anhand dieser Theorie versuche ich das Haus ohne Eigenschaften von Oswald Mathias Ungers zu analysieren.

Weiter gibt es an der TU Darmstadt die Veranstaltungsreihe der Mittwoch Abend Vorträge. In diesem Semester haben unter anderem Alberto Veiga von Barozzi Veiga aus Barcelona, Christoph Baumberger von der ETH, der die erwähnte Symboltheorie verfaßt hat, Prof. Hans Kollhoff aus Berlin und Roger Diener von Diener Diener aus Basel vorgetragen.

Bericht 2.0 Wie im voraus gegangenen Bericht erwähnt, habe ich in diesem Semester einen Entwurf für ein Archivgebäude für die documenta in Kassel bearbeitet.
Der vorliegende Vorschlag eines Neubaus für das documenta Archiv in Kassel ordnet durch seine starke Präsenz die städtebaulich undefinierte Situation am Karlsplatz. Die zentrale Position einer starken und klaren Grundform auf dem Platz vermeidet die Bildung unangemessen komplexer Außenraumsituationen und formuliert einfache Stadträume in Form von Gassen und Plätzen. Die Bedeutung und Wirkung des Entwurfs basiert auf architektonischen Bezügen, die es ermöglichen den Baukörper aus dem unmittelbaren Kontext zu lösen. Seine solitäre Stellung im Stadtraum ordnet sich nicht den Trivialbauten seiner Umgebung unter, sondern sucht sein Gegenüber vielmehr in der Karlskirche und dem Friedericianum.
Die innere Struktur des Körpers verdeutlicht diese Bezugnahme und distanziert sich von einer funktionalistischen Grundhaltung, ohne dabei an Angemessenheit und Selbstverständlichkeit zu verlieren. Zwei öffentliche Treppen, die die drei Geschosse des Archivs miteinander verbinden, definieren die Mitte des Hauses. Die Haupträume des Archivs schließen an diese Mitte und stehen in der verbindenden Achse zwischen Friedrichsplatz und Karlsplatz. Loggienartige Vorhallen an den Stirnseiten des Hauses sind den Haupträumen jeweils vorgelagert und öffnen das Archiv zur Stadt. Ein öffentliches Cafe auf der Seite der Karlskirche steht dem Foyer, das sich zum Friedericianum orientiert, als Pendant gegenüber. Cafe und Foyer stellen die Haupträume des Erdgeschosses dar. Im ersten Obergeschoss bieten die sogenannten Haupträume Platz für Veranstaltungen und Ausstellungen, diese werden primär über die mittig positionierte Treppe erschlossen. Eine autarke Nutzung dieser Bereiche wird zusammen mit dem notwendigen Treppenhaus über die Vorhallen gewährleistet. Die beiden Archive Arnold Bode und Harry Kramer besetzen die Haupträume im 2. Obergeschoss. Parallel zur südöstlichen Gassensituation, die durch einen Giebel im Grundriss die Verbindung von Karlsplatz und Friedrichplatz stärkt, werden Bibliothek, Medien-, Akten- und Pressearchiv positioniert. Ihre räumliche Abhängigkeit wird durch die zweite mittig orientierte Treppe gestärkt, die intern diese Bereiche miteinander verbindet. Zur nordwestlichen Gasse werden die notwendigen Büroflächen und Wohnateliers angeboten. Die Orientierung der Ateliers im Erdgeschoss zur Stadt stützt den öffentlichen Gedanken des Hauses und stärkt den lebendigen Charakter der Gasse.
Öffnungen bilden sich vorhangartig aus der dünnen Betonschicht der Gassenfassaden und betonen durch ihren feierlichen Ausdruck die Bedeutung und Öffentlichkeit des Archivs. Die breiten Öffnungen der Vorhallen pointieren die Bedeutung und Repräsentation der Stirnfassaden und stellen die Hauptfassaden des Hauses dar.




Lageplan

Erdgeschoss

Obergeschoss

Dachgeschoss

Ansicht Nordwest

Friedrichsplatz Richtung Archiv

Vorhalle

Karlsplatz Richtung Archiv

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