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Schwarzes Boot: Gedenkstätte in Riga

Von außen erinnert der Entwurf des lettischen Architekturbüros Zaigas Gailes Birojs an ein umgedrehtes Boot. Die bergende Hülle verweist auf ein mutiges Stück Zeitgeschichte: Im zweiten Weltkrieg wurden hier 50 Menschen vor dem Tod gerettet. Das in traditioneller lettischer Holzbauweise errichtete Museum gedenkt der Protagonisten.
Architekten: Zaigas Gailes Birojs, Riga
Standort: Maza Balastastr. 8, Kipsala, Riga, Lettland
Architekten: Zaigas Gailes Birojs, Riga
Standort: Maza Balastastr. 8, Kipsala, Riga, Lettland
Zanis Lipke war ein einfacher Arbeiter aus Kipsala, einer kleinen Insel im Stadtgebiet von Riga. Im zweiten Weltkrieg half er mehr als fünfzig Juden bei der Flucht. Die Verfolgten versteckte er in einem kleinen Keller unter seinem Gartenschuppen. Zusammen mit seiner Frau besorgte er falsche Pässe und Passierscheine. An genau dieser Stelle wurde jetzt ein kleines Museum errichtet, das an diese mutigen Menschen erinnert.
Der Entwurf des lettischen Architekturbüros Zaigas Gailes Birojs bezieht sich auf die von Fischern und Seeleuten bewohnten traditionellen Holzhäuser aus schwarz geteerten Schiffsplanken. Über Jahrhunderte dominierten sie das Bild in diesem ehemaligen Hafengebiet. Auch die Idee, einer vor dem Untergang schützenden Arche Noah, schwingt in den visuellen Anklängen an Boote und Seefahrt mit.
Um die Gedenkstätte wurde ein hoher schwarzer Zaun errichtet, der die Außenwelt abschirmt und nur einen freien Blick in den Himmel zulässt. Der Besucher betritt das Museum auf einem Steg, der in einem Tunnel aus Holz zum Eingang führt. Der Innenraum ist als Labyrinth konzipiert. Er animiert zu einer Erkundungsreise durch das Gebäude und die darin thematisierte Geschichte.
Das Zentrum des Denkmals bildet ein quadratischer Schacht, der an den Schutzkeller erinnert. Er zieht sich von der untersten Ebene, in der Holzpritschen an den Wänden hängen, bis hin zum Dachboden, in dem sich der Hauptausstellungsraum befindet.
Alle Holzelemente im Gebäude sind geschwärzt und sehen verbrannt aus. Diese dunkle und bedrückende Atmosphäre ist besonders im Dachboden zu spüren.
In der mittleren Ebene ist eine Sukka (hebr. für Laubhütte) um den Schacht gebaut. Über kleine Fenster kann man in die Grube hinunterblicken. Die Sukka besteht aus weißem Transparenzpapier, auf das der Künstler Kristaps Gelzis eine Landschaft gemalt hat. Sie soll den temporären Schutz vor der Härte und Grausamkeit der Außenwelt symbolisieren.
Alle Holzelemente im Gebäude sind geschwärzt und sehen verbrannt aus. Diese dunkle und bedrückende Atmosphäre ist besonders im Dachboden zu spüren.
In der mittleren Ebene ist eine Sukka (hebr. für Laubhütte) um den Schacht gebaut. Über kleine Fenster kann man in die Grube hinunterblicken. Die Sukka besteht aus weißem Transparenzpapier, auf das der Künstler Kristaps Gelzis eine Landschaft gemalt hat. Sie soll den temporären Schutz vor der Härte und Grausamkeit der Außenwelt symbolisieren.
Bauherr: Society “Žanis Lipke Memorial”
Künstler: Kristaps Gelzis, Reinis Suhanovs
Projekt Manager: Maris Gailis
Generalunternehmer: “MG buvnieks”
Tragwerksplaner: “Balts un Melns”
Fertigstellung: Mai 2012
Künstler: Kristaps Gelzis, Reinis Suhanovs
Projekt Manager: Maris Gailis
Generalunternehmer: “MG buvnieks”
Tragwerksplaner: “Balts un Melns”
Fertigstellung: Mai 2012