Sportstadien für die Welt - Volkwin Marg referiert in München

Am 11. Mai um 18:00 hält Volkwin Marg, der Architekt von insgesamt drei der neuen Fußballstadien Südafrikas, einen Vortrag im Architekturmuseum München. Nicht weniger als 54 Stadien weltweit hat das Architekturbüro gmp bereits realisiert, einige davon sind noch im Bau oder in Planung.

Mit dem Tafelberg als Hintergrund wird wohl ein Bild der Fußball WM in Erinnerung bleiben: Nicht Johannesburg, sondern das hochgeschlossene Oval des Cape Town Stadium in Kapstadt in einmaliger Lage zwischen Meer und Bergen. Während der WM-Spiele bleiben die Fußballstadien in Kapstadt, Durban und Port Elisabeth auf den Bildschirmen der Fußballfans dagegen eher im Hintergrund: Alle drei sind von den Architekten von Gerkan, Marg und Partner mit den Ingenieuren Schlaich Bergermann und Partner geplant und realisiert worden. Sie stehen im gleichen Land, doch jedes ist verschieden.

Die Aufgabe des Stadionbaus wirft den Architekten auf die eigentlichen Fragen zurück: Die Stadionschüssel an sich ist ein fast fixes Konstrukt, auf das der Architekt nur wenig Einfluss hat, das den Gesetzmäßigkeiten der Statik und der Geometrie der Sichtlinien, den strengen Richtlinien von UEFA bzw. FIFA folgt. Wo also bleibt der Gestaltungsspielraum? Was macht ein Stadion besonders und unverwechselbar? Gmp nehmen für sich in Anspruch jedes einzelne Stadion nach dem jeweiligen Kontext maßzuschneidern. Dazu gehört in Südafrika nicht nur der Ort, sondern auch die politischen und sozialen Verhältnisse, die Spannungen zwischen arm und reich, weiß und schwarz.

Schließlich ist die Karawane der gmp-Planer schon wieder weitergezogen: Brasilien ist das nächste Stadion-Land und auch hier warten Aufgaben, die über den Sport hinausgehen: Wie erweitert man ein Stadion, das zum 50ten Jubiläum von Brasilia den ehemaligen heroischen Geist der Moderne wieder neu heraufbeschwört?