Studentisch dimensioniert: Wohnheim in Versailles

Für die 9 000 in Versailles lebenden Studenten gibt es seit einigen Jahren immer weniger preiswerte Unterkünfte. Um die Situation zu verbessern, beschloss die Stadt gleich fünf neue Bauprojekte umzusetzen. Neben der Sanierung einer Kaserne und eines Krankenhauses eröffnete im Herbst letzten Jahres das Studentenwohnheim "La Fresque”, entworfen von den Pariser Architekten Ithaques und WRA. Der Neubau, nur wenige Gehminuten von der Universität Versailles entfernt, verfügt über 60 Wohnungen in Größen zwischen 18 bis 24 m².
Architekten: Ithaques Architectes mit Atelier WRA
Standort: Rue Edme Bouchardon, F–78 000 Versailles
Standort: Rue Edme Bouchardon, F–78 000 Versailles
Die Architekten entwarfen ein Haus mit zwei Gesichtern: zur Straße eine weiße Putzfassade, zum Park hin eine vorgehängte Verkleidung aus Lärchenholz. Die gesamte Erscheinung ist schlicht in der Form und klar gegliedert. Die Regelmäßigkeit der Fassade bildet die Wiederholung der immer gleichen Zimmer im Inneren ab. Schmale, vertikale Einschnitte in der Fassade an den Enden des Erschließungsflurs und in der Liftlobby zeigen die innere Aufteilung in drei Bereiche.
Im Erdgeschoss sind neben einem Mehrzweckraum auch die Pförtnerloge, eine Wäscherei sowie acht Wohneinheiten untergebracht. Die darüberliegenden Etagen umfassen jeweils 18 Wohnungen, deren Größen zwischen 18 und 24 m² variieren.
Die im sozialen Wohnungsbau bislang nicht übliche Bauweise aus vorgefertigten Holz-Fertigteilen ist von außen nicht zu erahnen. Die Entscheidung der Architekten für diese Bauweise erfolgte sowohl aus dem praktischen Grund, eine leichte Konstruktion auf das bestehende Fundament des Heizwerkes setzen zu können, als auch aus ökologischen Gesichtspunkten. Durch die maßgenaue Vorfertigung der einzelnen Elemente war der Bauablauf selbst unkompliziert, schnell und nebenbei auch mit deutlich weniger Schmutz und Lärmbelastung auf der Baustelle verbunden.
Besonders hinsichtlich des Brandschutzes wurde in vielen Punkten Neuland betreten, da die Zulassungen für verschiedene Produkte schlichtweg nicht für Holzfassaden über neun Meter Höhe vorlagen. So wurden gemeinsam mit den Herstellern, vorhandene Systeme der Fassadenverkleidung dahingehend geprüft, auch auf Holzelementen als Tragstruktur montiert werden zu können.
Bauherr: Ophlm Versailles Habitat
Tragwerksplaner: Mecobat und Coretude, Nanterre
Fläche: 1 998 m²
Kosten: 3.800.000 Euro
Bauzeit: 2011 - 2013
Eröffnung: Mai 2013
Tragwerksplaner: Mecobat und Coretude, Nanterre
Fläche: 1 998 m²
Kosten: 3.800.000 Euro
Bauzeit: 2011 - 2013
Eröffnung: Mai 2013
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DETAIL 2014/3.
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