22.12.2008 Julia Haider

Akustik Symposium »Vom Schall zum Klang«

Beim DETAIL Symposium „Akustik – Vom Schall zum Klang“ am Samstag, 13. Dezember 2008 im Pfalzgrafenschloss der so genannten „Neumarkter Residenz“ in Neumarkt in der Oberpfalz ging es um aktuelle Entwicklungen in der Architektur und dem Städtebau. Der „Klang der Dinge“ wirft Fragen einer integrierten Planung auf, über die es zu sprechen galt.
Rund 70 Teilnehmer kamen ins Pfalzgrafenschloss im winterlichen Neumarkt in der Oberpfalz, um das Fachsymposium Akustik zu besuchen, das DETAIL mit der Unterstützung des Treffpunkts Architektur Niederbayern und Oberpfalz organisiert hatte. Das Programm lockte vor allem Architekten, aber auch Innenarchitekten, Ingenieure, Designer und Verarbeiter nach Neumarkt. Tobias Glaser von DETAIL und Johannes Berschneider von Berschneider+Berschneider, sprachen die Grußworte. Oliver Heiss, der Moderator des Tages war, eröffnete das Symposium und brachte das Motto der Veranstaltung durch das Zitat »Guter Klang definiert sich nicht durch die Lautstärke, sondern durch das Verhältnis zur Stille« auf den Punkt.
Als erster Referent gab Dr. Gerhard Thoma von BMW aus München einen Einblick in seine Arbeit. Er beschäftigt sich als Sounddesigner mit den Akustikprojekten der BMW AG und erläuterte auf äußerst amüsante aber doch fundierte Weise die besonderen akustischen Anforderungen der Automobilbranche. Die Erlebbarkeit eines Fahrzeuges gliedert sich nach seiner Meinung in eine direkte und eine indirekte Dimension. Den Kauf des Fahrzeuges bestimmen die direkten Merkmale wie Optik, Haptik und Klang. Qualität, Verbrauch und Nachhaltigkeit beeinflussen jedoch das Kaufverhalten nicht vordergründig. Die BMW Akustiker kreieren den Klang des Wagens nach dem Wunsch des Kunden, so sind beispielsweise in Sport-, Gelände-, und Familienwagen die selben Motoren verbaut, jedoch weit entfernt vom Gleichklang. Musiker, Toningenieur, Ingenieur für physikalische Ingenieurswissenschaften und gleichzeitig Geschäftsführer – das Multitalent Willsingh Wilson. Der Akustiker zeigte praxisorientierte Raumlösungen und Möglichkeiten für die Strukturierung unterschiedlicher Oberflächen auf und entführte uns in die Welt des Klangs. Ein weiterer fundierter Fachreferent war Dr. Eckard Mommertz, Autor des Fachbuchs DETAIL Praxis »Akustik und Schallschutz«. Er gab den Teilnehmern wichtige Grundlagen zu Raum- und Bauakustik für den Planungsalltag mit auf den Weg, ergänzt von anschaulichen Beispielen aus seiner Beratungstätigkeit im Planungsbüro Müller-BBM. Das Fazit seines Vortrages: »In der Akustik lässt sich so einiges planen, berechnen, messen und baulich umsetzen...doch letztendlich zählt der Klang« Wie wohnt man zeitgemäß in der Stadt? Seit Jahrzehnten stellen sich die Planer von Steidle Architekten dieser Frage. Reines Wohnen, Mischformen mit Gewerbe, sozialer Wohnungsbau oder Umgang mit dem Bestand – für das Büro macht die Zusammensetzung der Parameter den Reiz ihrer Bauten aus. Flexibilität ist dabei ein wichtiges Ziel. Die Flexibilität in der heutigen Gesellschaft stellt neue Herausforderungen an die Architektur. Auf Lärm und Schall in der Stadt reagieren die Steidle Architekten mit bewegten Fassaden und strukturierten Oberflächen und distanzieren sich so von der Glasarchitektur der Städte.

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