Alte Mälze von Berschneider + Berschneider

Berschneider + Berschneider Architekten bringen neues Leben in eine alte Mälzerei aus dem 16./17. Jahrhundert. Die Umnutzung zu einem gemeinschaftlichen Treffpunkt ist Teil eines städtebaulichen Sanierungsprojekts der Ortsmitte von Lauterhofen in Bayern.

Alte Mälze im bayrischen Lauterhofen, Architektur: Berschneider + Berschneider, © Axel Roderus

Bewahrung der Zeitgeschichte

Ganz nach dem Motto „Sichtbarmachen und Offenlegen“ setzen die Architekten die Historie des Bestands und dessen rohe Materialität in Szene. Der ursprüngliche Charakter der Mälzerei sollte bewahrt werden. Hierfür sind unebene oder gewölbte Oberflächen und nicht akkurat verlaufende Wände oder Balken durch sparsame Einbauten betont worden, moderne Putze wurden entfernt. Die neuen Einbauten wie eine WC-Box aus warmgewalztem Schwarzstahl, Treppen aus Riffelblech oder eine Galerieebene unter dem Dach können jederzeit wieder ausgebaut werden.

Rohe Materialien prägen den Innenraum. Architektur: Berschneider + Berschneider, © Axel Roderus

Intelligente Umwandlung

In dem kleinen Baudenkmal mit 173 m² Nutzfläche ist ein lebendiger Ort für Kultur und Austausch entstanden. Die neuen Räumlichkeiten können vielfältig genutzt werden: als Jugendtreff, Co-Working-Space für Arbeitsgruppen, Veranstaltungen oder private Feiern. Der Gewölbekeller mit seinem Werkstattcharakter dient Kreativen dank strapazierfähiger Fliesen und gesandetem Estrich als Workshop- und Bastelraum. Eine Lounge im ehemaligen Mälzereiturm bietet als abgetrenntes Séparée im Erdgeschoss einen Rückzugsort für etwa sechs Personen.

Gewölbekeller, Architektur: Berschneider + Berschneider, © Axel Roderus 

In den ehemaligen Mälzkamin wurde ein Oberlicht eingebaut, das durch die entfernten Decken im Innenbereich, Tageslicht bis ins Erdgeschoss bringt. Wegen Platzmangel wurde der Brenner der Gastherme in der Kuppel des Mälzereiturms installiert. Eine Bauteiltemperierung sorgt für trockene Mauern und behagliche Wärme im gesamten Gebäude.