»Betontextil« und »Solar Curtain« - WEISSENSEE Kunsthochschule Berlin
Foto: Weißensee Kunsthochschule Berlin / Anne-Kathrin Kühner und Weißensee Kunsthochschule Berlin / Julia Wolf
Betontextil, Weißensee Kunsthochschule Berlin, Masterarbeit 2016, Anne-Kathrin Kühner, Kooperationspartner: STFI Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V., Chemnitz, G.tecz Engineering GmbH, Kassel
»Betontextil« ist eine Entwicklung von Strukturen aus Beton und Textil, die weiche Optik mit stabilen Eigenschaften vereinen. Das überdimensionale »Garn« besteht aus einem textilen Schlauch mit Zement als Füllmaterial, der zunächst im trockenen Zustand formbar und beweglich ist. Nach der Zugabe von Wasser härtet es als Verbundmaterial aus. Das »Betongarn« wurde mit den textilen Konstruktionstechniken Weben, Stricken und Knüpfen weiterverarbeitet. Jede der Konstruktionen hat spezifische Eigenschaften. In Belastungstests erweisen sich Gewebe als stabilste Konstruktion, gefolgt von gestrickten und geknüpften Flächen. Stabile, selbsttragende Elemente entstehen durch Weben oder Stricken, bewegliche Flächen durch die Aneinanderreihung von Knoten, innerhalb derer der Beton verdrängt und das Textil zum Gelenk wird. Die Potentiale des Materialverbunds wurden als prototypische Objekte ( Wand-, Bodenelement ) getestet.
Solar Curtain, Entwurf Bára Finnsdóttir 2015, Innovationsnetzwerk smart3, Partner: Weißensee Kunsthochschule Berlin, Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und
Umformtechnik IWU, Dresden
Das »intelligente« Fassadenelement »Solar Curtain« besteht aus einer Matrix aus einzelnen textilen Nylon-Modulen, in die Formgedächtnisaktoren integriert sind. Bei Sonneneinstrahlung öffnen sie sich selbstständig und verschatten den dahinter liegenden Raum. Die Formgedächtnismaterialien machen ein Energie autarkes, adaptives Öffnen und Schließen möglich. Dabei handelt es sich um dünne, 80 Millimeter lange Drähte, die sich bei einer Temperatur von ca. 30°C verkürzen. Erwärmt sich die Fassade durch die auftreffende solare Strahlung, werden diese Drähte aus einer Nickel-Titan-Legierung aktiviert, sie ziehen sich zusammen und öffnen dadurch geräuschlos und ohne zusätzlichen Energiebedarf die textilen Komponenten. Das Schließen bei Abkühlung bzw. Verschattung geschieht durch eine Rückstellfeder, die Fassade erscheint dann im Ganzen wieder transparent. Eine Aktivierung der FGL Drähte ist entweder durch auftreffende Wärme oder elektrische Impulse möglich.
Textile Konstruktionen bieten großes Potential für die Anwendung im architektonischen Maßstab. Textil steht hierbei nicht für »Stoff«, sondern für die Art der Fügung unterschiedlicher Komponenten, die im textilen Verbund neue funktionale oder konstruktive Eigenschaften entwickeln. Das »Upscaling« textiler Komponenten führt zu Materialkonzepten, die strukturell wirksam werden können. Auch die Integration technischer Komponenten oder »smart materials« ist im flexiblen textilen Gefüge leicht möglich. Energieeffiziente adaptive Flächen entstehen, die sich für Leichtbaukonzepte, große Flächen oder komplexe Formen gut eignen. Tradierte »Gebrauchsanweisungen« für den Einsatz von Material neu zu denken, ist Ansatzpunkt für die Entwicklung neuer Materialkonzepte, die das Fachgebiet Textil- und Flächen-Design verfolgt.
WEISSENSEE Kunsthochschule Berlin
FG Textil- und Flächendesign
Bühringstrasse 20, 13086 Berlin
Prof. Dipl.-Ing. Christiane Sauer
Architektin BDA
Professorin für Material und Entwurf
sauer@kh-berlin.de
www.kh-berlin.de
»Betontextil« ist eine Entwicklung von Strukturen aus Beton und Textil, die weiche Optik mit stabilen Eigenschaften vereinen. Das überdimensionale »Garn« besteht aus einem textilen Schlauch mit Zement als Füllmaterial, der zunächst im trockenen Zustand formbar und beweglich ist. Nach der Zugabe von Wasser härtet es als Verbundmaterial aus. Das »Betongarn« wurde mit den textilen Konstruktionstechniken Weben, Stricken und Knüpfen weiterverarbeitet. Jede der Konstruktionen hat spezifische Eigenschaften. In Belastungstests erweisen sich Gewebe als stabilste Konstruktion, gefolgt von gestrickten und geknüpften Flächen. Stabile, selbsttragende Elemente entstehen durch Weben oder Stricken, bewegliche Flächen durch die Aneinanderreihung von Knoten, innerhalb derer der Beton verdrängt und das Textil zum Gelenk wird. Die Potentiale des Materialverbunds wurden als prototypische Objekte ( Wand-, Bodenelement ) getestet.
Solar Curtain, Entwurf Bára Finnsdóttir 2015, Innovationsnetzwerk smart3, Partner: Weißensee Kunsthochschule Berlin, Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und
Umformtechnik IWU, Dresden
Das »intelligente« Fassadenelement »Solar Curtain« besteht aus einer Matrix aus einzelnen textilen Nylon-Modulen, in die Formgedächtnisaktoren integriert sind. Bei Sonneneinstrahlung öffnen sie sich selbstständig und verschatten den dahinter liegenden Raum. Die Formgedächtnismaterialien machen ein Energie autarkes, adaptives Öffnen und Schließen möglich. Dabei handelt es sich um dünne, 80 Millimeter lange Drähte, die sich bei einer Temperatur von ca. 30°C verkürzen. Erwärmt sich die Fassade durch die auftreffende solare Strahlung, werden diese Drähte aus einer Nickel-Titan-Legierung aktiviert, sie ziehen sich zusammen und öffnen dadurch geräuschlos und ohne zusätzlichen Energiebedarf die textilen Komponenten. Das Schließen bei Abkühlung bzw. Verschattung geschieht durch eine Rückstellfeder, die Fassade erscheint dann im Ganzen wieder transparent. Eine Aktivierung der FGL Drähte ist entweder durch auftreffende Wärme oder elektrische Impulse möglich.
Textile Konstruktionen bieten großes Potential für die Anwendung im architektonischen Maßstab. Textil steht hierbei nicht für »Stoff«, sondern für die Art der Fügung unterschiedlicher Komponenten, die im textilen Verbund neue funktionale oder konstruktive Eigenschaften entwickeln. Das »Upscaling« textiler Komponenten führt zu Materialkonzepten, die strukturell wirksam werden können. Auch die Integration technischer Komponenten oder »smart materials« ist im flexiblen textilen Gefüge leicht möglich. Energieeffiziente adaptive Flächen entstehen, die sich für Leichtbaukonzepte, große Flächen oder komplexe Formen gut eignen. Tradierte »Gebrauchsanweisungen« für den Einsatz von Material neu zu denken, ist Ansatzpunkt für die Entwicklung neuer Materialkonzepte, die das Fachgebiet Textil- und Flächen-Design verfolgt.
WEISSENSEE Kunsthochschule Berlin
FG Textil- und Flächendesign
Bühringstrasse 20, 13086 Berlin
Prof. Dipl.-Ing. Christiane Sauer
Architektin BDA
Professorin für Material und Entwurf
sauer@kh-berlin.de
www.kh-berlin.de
Galerie
