Bewohnbares Exoskelett: Morpheus Hotel in Macau
Foto: Ivan Dupont
Das Morpheus Hotel verfügt über 770 Hotelzimmer auf 40 Stockwerken und ist als vertikale Extrusion einer rechteckigen Grundfläche konzipiert. In den daraus resultierenden Block integrierten die Architekten in Anlehnung an die traditionelle chinesische Jade-Schnitzkunst insgesamt drei Hohlräume, die das Volumen – zusammen mit dem außenliegenden Stahltragwerk – zu einer unverwechselbaren Bauskulptur machen. Dank der Verknüpfung dieses Tragwerks mit zwei Stahlbetonkernen wurde es möglich, im Bereich der rund um die Kerne angeordneten Hotelzimmer weitgehend auf tragende Wände und Stützen zu verzichten.
Im Rahmen des Konstruktionsprozesses entwickelten die Ingenieure eine geometrische Lösung für das Exoskelett, die auch im doppelt gekrümmten Mittelteil des Gebäudes mit nur einfach gekrümmten Tragwerkselementen auskommt. Dies vereinfachte nicht nur die Herstellung und Montage der Stahlbauteile, sondern auch die Detaillierung der Knoten, in denen die unterschiedlich geformten und gedrehten Träger zusammentreffen.
Das Exoskelett besteht aus eigens angefertigten Hohlprofilen, deren Abmessungen zwischen 350 x 350 x 19 mm und 700 x 700 x 70 mm variieren. Hinzu kommen kurze Stahlhohlprofile, die die Fassade durchdringen, um das Tragwerk mit den Geschossdecken zu verbinden. Letztere wurden in Stahl-Beton-Verbundbauweise ausgeführt – bestehend aus Doppel-T-Trägern, auf denen auf Stahl-Trapezbleche gegossene Stahlbetonplatten aufliegen. Diese Träger sind in den Achsen der Trennwände angeordnet, um in den Hotelzimmern eine maximale lichte Raumhöhe zu erhalten.
Fassadenplanung: Buro Happold International, Hong Kong, CN