15.05.2018 Sabina Strambu

Bodenaufbau im Bestand: Vereinfachte Sanierung an alten Holzbalkendecken

Foto: Knauf Integral/Stefan Ernst

Der Bodenaufbau mit den Systemelementen Gifafloor Presto von Knauf Integral verspricht bei Holzdeckenkonstruktionen eine einfachere Sanierung, da kein Eingriff in die unterseitige Decke nötig ist. Das aus dem belastbaren Gipsfaserwerkstoff Gifatec hergestellte System erfüllt dennoch die Anforderungen an Lastaufnahme, Trittschalldämmung sowie Brandschutz und lässt sich in einer Höhe von 32 mm bzw. insgesamt 50 mm bei integrierter Fußbodenheizung aufbauen. Statische Herausforderung in einem Sanierungsprojekt
Ein von einer privaten Bauherrin im fränkischen Erlangen neu erworbenes Fachwerkhaus von 1840 wurde durch das Architekturbüro Rester aus Schwabach komplettsaniert. Gewünscht war im Zuge der Modernisierung auch der Einbau einer Fußbodenheizung, wobei das 150 m2 große Dachgeschoss eine lichte Raumhöhe von lediglich 2,30 m aufwies. Bei den Sanierungsarbeiten kam unter dem alten Dielenboden mit PVC-Auflage ein Fehlboden mit Schlackenfüllung zum Vorschein, ein gängiger Bodenaufbau zur ursprünglichen Bauzeit. Die Deckenbalken des Dachbodens entsprachen nicht den heutigen statischen Anforderungen, sodass mit zwei zusätzlichen Unterzügen sowie im Erdgeschoss mit Stahlstützen die Statik ertüchtigt werden musste. Unterzüge und Stützen im Dachgeschoss wurden in Brettschichtholz ausgeführt, die Zwischenräume mit Mineralwolle-Dämmplatten gefüllt.  Schalldämmung und integrierte Bodenheizung
Um bei der Sanierung von Holzbalkendecken die heute gültigen Normauflagen zum Schutz gegen Luftschall- und Trittschallübertragung zu erfüllen, ist in der Regel ein mehrschichtiger Bodenaufbau mit Eingriffen in die darunterliegende Decke notwendig. Das Gipsfaser-Plattensystem Gifafloor Presto lässt sich laut Hersteller zeit- und platzsparend in nur einer Schicht verlegen und hält dennoch die Bestimmungen der DIN 4109 Schallschutz im Hochbau für Mehrfamilienhäuser ein. Im Fall des Erlanger Sanierungsprojekts war der Einbau einer Fußbodenheizung erwünscht, die sich durch eine zweite Plattenschicht sowie durch vor Ort in die Systemelemente eingefräste Vertiefungen für die Heizleitungen realisieren ließ. Die erste Lage Gifafloor Presto ist dabei 32 mm hoch, die zweite Lage samt integrierter Heizrohre lediglich 18 mm. Dadurch wies der neue, schlankere Bodenaufbau eine Gesamthöhe von 50 mm auf, was einen Gewinn von 10 cm ausmachte und eine neue lichte Raumhöhe von 2,40 m zur Folge hatte. Weitere bauphysikalische und konstruktive Vorteile
Die Trockenbauer klebten Auflagedämmstreifen auf die seitlich an die Holzbalken angeschraubten und nivellierten Holzbohlen, darauf wiederum wurden die Gifafloor Presto-Elemente schwimmend verlegt. Der Gipsfaserwerkstoff ist so stabil, dass die Querstöße nicht aufliegen müssen und auch keine zusätzliche Unterfütterung benötigt wird. Der einlagige Bodenaufbau kann verschnittsparend verlegt werden, dabei werden die Nut-Feder-Kanten verleimt. Bei einer Plattendicke von 32 mm überbrückt das System Balkenabstände von bis zu 100 cm. Mit der zweiten, 18 mm dünnen Lage, die mit der ersten Schicht verklebt wird, können Abstände von bis zu 120 cm überbrückt werden. Nach nur 24 Stunden, wenn der Leim ausgehärtet ist, kann die Unterkonstruktion mit allen gängigen Bodenbelägen versehen werden. Weitere bauphysikalische Vorteile stellt das Material in Hinblick auf Brandschutz und Wohngesundheit dar. Gifafloor Presto ist eine nichtbrennbare Bodenplatte (A1) aus Gips und Zellulose in Form von Altpapier, mit der eine Feuerwiderstandsklasse bis F90 von oben erfüllt werden kann. Die 120 x 60 cm großen Platten sind darüber hinaus gesundheitlich unbedenklich, da schadstoff- und formaldehydfrei. www.balkendecke.de

Foto: Knauf Integral/Stefan Ernst

Sanierungsprojekt in Erlangen Foto: Knauf Integral/Stefan Ernst

Sanierungsprojekt in Erlangen Foto: Knauf Integral/Stefan Ernst

Beispiel einschichtiger Bodenaufbau Foto: Knauf/Stefan Ernst

Verlegung der Fußbodenheizung in mit Ausfräsungen versehene Gipsfaserplatten Foto: Knauf

Beispiel eines ausgebauten Dachgeschosses Foto: Knauf/Bernd Ducke

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