Chicago Architecture Biennial 2025: SHIFT–Architektur im Wandel

Die 2015 gegründete Chicago Architecture Biennial (CAB) hat sich schon mit Ausgabe eins als Nordamerikas bedeutendste Plattform für zeitgenössische Architektur etabliert. Alle zwei Jahre verwandelt sie die Stadt am Michigansee in ein internationales Forum, in dem Architektur als gesellschaftliche Praxis verhandelt wird. Mit kostenfreien Ausstellungen, Installationen und Veranstaltungen möchte die Biennale nicht nur Fachpublikum ansprechen, sondern Architektur in den Alltag der Stadtgesellschaft tragen. In den vergangenen zehn Jahren haben über 400 Projekte aus knapp 50 Ländern die Biennale geprägt – stets im Blick die drängenden Fragen aus den Bereichen Urbanität, soziale Gerechtigkeit und kultureller Wandel. 

Die Chicago Architecture Biennial hat Florencia Rodriguez, die Direktorin der UIC School of Architecture, zur Leiterin der CAB 6 „Shift” ernannt. © Noah Sheldon.

Die kommende Ausgabe SHIFT markiert zugleich das zehnjährige Jubiläum des Formats. Vom 19. September 2025 bis zum 28. Februar 2026 bespielt sie das Chicago Cultural Center und zahlreiche weitere Orte der Stadt. Die künstlerische Leitung übernimmt erstmals die argentinische Kritikerin Florencia Rodriguez, unterstützt von einem kuratorischen Team aus Igo Kommers Wender, Chana Haouzi, Gabriela de Paula Weinert sowie Isabella Moretti und Santiago Bogani. Im Zentrum steht die Frage, wie Architektur auf Zeiten radikaler Umbrüche reagieren kann. Themen sind unter anderem Klimawandel, Migration, neue Wohnformen und Materialien, die zwischen Tradition und Zukunft vermitteln.  

Die Chicago Architecture Biennial 2025/26 feiert ihr zehnjähriges Jubiläum als größtes Architekturfestival Nordamerikas. © 2025 Chicago Architecture Biennial 

Mit über 100 Architektinnen, Designerinnen und Kreativen aus aller Welt verspricht die Biennale ein globales Schaufenster für Innovation und Dialog zu werden. Mit dabei sind Studios wie SO–IL (New York), Breathe Architecture (Melbourne), MASS Design Group (Kigali/Boston), APPARATA (London), Kwong Von Glinow (Chicago) und Lütjens Padmanabhan (Zürich). Sie alle bringen unterschiedliche Perspektiven in Ausstellungen, Installationen und ortsgebundene Projekte ein. Illinois’ Gouverneur JB Pritzker betonte anlässlich der Ankündigung: „Chicago ist weltweit als Zentrum für Architektur und Design bekannt, und die Biennale 2025 wird dieses Erbe weiter bereichern.“  

Das in Boston ansässige Architekturbüro French 2D hat mit Bay State Cohousing einen 45.000 Quadratmeter großen Wohnkomplex für dreißig Haushalte entworfen, der typologisch innovativ ist. © Naho Kubota

Diese sechste Ausgabe lädt Besucher:innen dazu ein, die Vielfalt, Innovationskraft und experimentelle Energie der zeitgenössischen Architektur zu erleben. Die Beiträge junger Talente und international anerkannter Architektinnen zeigen, wie kreatives Design gesellschaftliche, ökologische und kulturelle Fragen aufgreift und die gebaute Umwelt neu interpretiert. Die Biennale bietet somit einen einzigartigen Einblick in die Zukunft der Architektur und inspiriert dazu, den urbanen Raum neu zu denken.