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Demenzdorf »De Hogeweyk« in Weesp

Im niederländischen Demenzdorf »De Hogeweyk« in der Nähe von Amsterdam haben die pflegebedürftigen Bewohner maximale Bewegungsfreiheit, die Chance auf einen normalen Tagesablauf und ein aktives Leben. Der Betreiber setzt auf ein innovatives und mittlerweile vielbeachtetes Pflegekonzept, das sich an ihren Bedürfnissen orientiert.
Architekten: Molenaar&Bol&VanDillen architekten, Vught
Standort: Heemraadweg 1,1382 GV Weesp, Niederlande
Architekten: Molenaar&Bol&VanDillen architekten, Vught
Standort: Heemraadweg 1,1382 GV Weesp, Niederlande
Innerhalb der Anlage finden sich ein Park mit Weiher, ein langer Boulevard und mehrere Höfe mit Cafés und Restaurants sowie ein Theaterplatz. Dort kann der starke Bewegungsdrang, der typisch für die Krankheit ist, gestillt werden und Kommunikation und Austausch stattfinden. Obwohl Alzheimerkranke oft körperlich noch sehr fit sind, haben ihre Gedächtnisleistung und ihr Denkvermögen meist erheblich abgenommen. Sie fühlen sich orientierungslos und kommen nicht mehr ohne fremde Hilfe zurecht. In der Siedlung sollen sie sich frei und unbekümmert bewegen können, ohne Angst haben zu müssen, nicht mehr nach Hause zu finden. Auf 12 000 m² (Bruttogrundfläche) gibt es 23 Wohnungen. Jedes der maximal zweistöckigen verklinkerten Reihenhäuser hat sieben Einzelzimmer und ein Doppelzimmer. Im Moment leben in »De Hogeweyk« 152 Senioren.
Anders als in normalen Pflegeheimen leben die Senioren in Bungalows zusammen. Sie haben die Möglichkeit ihr Leben weiterzuführen wie sie es gewohnt sind. Die intensive Betreuung, die unerlässlich ist, findet hinter den Kulissen statt. Die Pfleger, die jeweils bis zu sieben Personen betreuen, sind als Supermarktverkäufer, Mitbewohner, Hauspersonal oder Familienmitglieder getarnt in den Alltag der alten Menschen eingebunden. Sie begleiten die Demenzkranken auf Schritt und Tritt, lassen diese aber ihre eigenen Entscheidungen treffen.
Die Demenzkranken sind zwar wohlbehütet, haben jedoch nicht das Gefühl, eingesperrt zu sein. Der Gemütszustand der Bewohner hat sich dadurch deutlich verbessert. Das Ergebnis: Im Vergleich zum alten Pflegeheim in Weesp, das 2009 durch die Wohnsiedlung ersetzt wurde, werden weniger Medikamente benötigt.
Die Demenzkranken sind zwar wohlbehütet, haben jedoch nicht das Gefühl, eingesperrt zu sein. Der Gemütszustand der Bewohner hat sich dadurch deutlich verbessert. Das Ergebnis: Im Vergleich zum alten Pflegeheim in Weesp, das 2009 durch die Wohnsiedlung ersetzt wurde, werden weniger Medikamente benötigt.
Das Pflegekonzept ist darauf ausgerichtet, den alten Menschen einen möglichst normalen Tagesablauf zu gewährleisten. Zusammen mit ihren Pflegern verrichten sie Tätigkeiten, die im Haushalt anfallen. Die Senioren können, wenn sie wollen, selbständig im Supermarkt einkaufen gehen. Nur zahlen müssen sie hier nicht. Unsinnige Einkäufe werden später von einem Pfleger zurück gebracht.
Die individuelle Inneneinrichtung ist darauf ausgerichtet Vertrautheit zu schaffen. Die Bewohner sollen sich wie zu Hause fühlen. Die Wohnbereiche sind in verschiedene Lebensstile unterteilt, denen die Senioren aufgrund ihrer vergangenen Vorlieben zugeteilt werden. Ein Meinungsforschungsinstitut hat dafür die sieben gängigsten Milieus in den Niederlanden analysiert: traditionell handwerklich, urban, wohlhabend, kulturell interessiert, religiös, indisch, häuslich.
Die alten Menschen leben in Wohngemeinschaften zu sechst, siebt oder acht mit Leuten zusammen, die ihre Interessen teilen. Im Vordergrund stehen gemeinsame Aktivitäten und das Füreinandersorgen.
Das Demenzdorf ist wie auch schon der Vorgängerbau mitten in ein Wohnviertel gesetzt. Aus Sicherheitsgründen ist es zwar nach außen abgeschlossen, ein Teil der Einrichtung ist jedoch auch der Öffentlichkeit zugänglich.
Weitere Informationen zum Projekt:
Vivium
Molenaar&Bol&VanDillen architekten