22.02.2023 Ruben Felberbaum

Elf zu Null – Hamburger Museen handeln

© Henning Rogge

Im Sommer 2022 startete die bundesweit einmalige Initiative von elf Hamburger Museen, Ausstellungshäusern und Gedenkstätten zum Thema Nachhaltigkeit und Betriebsökologie. Nun wurden die ersten Ergebnisse präsentiert.

Ökologischer Fußabdruck

Aus der CO2-Bilanzierung konnte entnommen werden, dass sich der gemeinsame Fußabdruck der elf Institutionen jährlich auf 8422,66 t beläuft. Die Daten aus dieser Erfassung stammen aus dem Referenzjahr 2019. Der mit 90,4 % überwiegende Anteil der Emissionen ergibt sich vorranging aus den Strom- und Wärmeverbräuchen der Häuser. Dies entspricht in etwa der Klimawirkung von neun vollbesetzten Großraumflugzeugen, die von Hamburg nach New York und wieder zurückfliegen.

Die CO2-Bilanzierung macht deutlich, an welchem Punkt die Museen ökologisch stehen und schafft diesbezüglich eine solide und transparente Datengrundlage. Zudem bildet sie einen Handlungsrahmen für eine zukünftige Einsparung von Emissionen. Aktuell werden dafür pro Haus passgenaue Strategien zur Verbesserung der Umweltwirkung entwickelt und in einem Nachhaltigkeitskonzept zusammengefasst.

Nachhaltige Kultur

So wurden bereits jetzt die Installationen smarter Heizkörperthermostate, die Durchführung hydraulischer Abgleiche und die Umrüstung auf LED-Beleuchtung in nahezu allen Häusern umgesetzt. 17 Personen aus den beteiligten Museen wurden im Rahmen einer Weiterbildung als „Transformationsmanagerinnen und -manager für nachhaltige Kultur“ qualifiziert. Sie unterstützen ihre jeweilige Institution fortan mit Fachwissen und Methodenkompetenz.

Im Bereich der Gästemobilität wurde ein eigener Elf-zu-Null-Standard entwickelt. Dieser legt fest, zu welchem Anteil Emissionen aus der An- und Abreise des Publikums berücksichtigt werden. Im Museum für Kunst und Gewerbe, dem Archäologischen Museum sowie der Hamburger Kunsthalle wurden zudem großflächig Fenster ausgetauscht. Auf dem Altonaer Museum ist aktuell eine Installation von Photovoltaik-Anlagen in Planung. Eine Nachrüstung der Gebäudeleittechnik und Anlagensteuerung wurde in einem Großteil der beteiligten Häuser durchgeführt.

Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg zeigt sich im Rahmen der Initiative federführend. Die weiteren beteiligten Häuser sind das Altonaer Museum, das Archäologische Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg, das Bucerius Kunst Forum, die Deichtorhallen Hamburg, das Deutsche Hafenmuseum, die Hamburger Kunsthalle, die KZ-Gedenkstätte Neuengamme, das Museum am Rothenbaum, Kulturen und Künste der Welt (MARKK), das Museum der Arbeit und das Museum für Hamburgische Geschichte.

Die Initiative kooperiert mit dem bundesweiten Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien und wird durch die Behörde für Kultur und Medien Hamburg gefördert.


Ort: Museum für Kunst und Gewerbe, Steintorplatz, 20099 Hamburg (DE)
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10–18 Uhr; Montag geschlossen


Weitere Informationen: mkg-hamburg.de

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