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Energiespar-Schule mit Energie-Plus-Dach

Vor wenigen Tagen begannen in Eindhoven die Bauarbeiten an der ersten (weitgehend) CO2-neutralen Schule der Niederlande. Das „Christiaan Huygens College“, entworfen vom Amsterdamer Architekturbüro RAU, nutzt zur Wärme- und Stromversorgung ein neuartiges „Energiedach“, bei dem Photovoltaikmodule und thermische Solarkollektoren auf der Dachfläche übereinander angeordnet sind.
Der Schulneubau ist ein Kooperationsprojekt der Gemeinde Eindhofen, des Christiaan Huygens College und der örtlichen Wohnkooperative Trudo. Seine äußerst sparsame Energiebilanz basiert unter anderem darauf, dass die durch die Solarthermie auf seinem Dach erzeugte überschüssige Wärmeenergie zur Beheizung eines benachbarten, von Trudo errichteten Wohngebiets verwendet wird. Nach Berechnungen der staatlichen niederländischen Umweltagentur SenterNovem soll die neue Schule rund 98,5 % weniger Treibhausgase ausstoßen als ein gleich großer, konventionell errichteter Bau.
So beschreiben die Architekten selbst das Projekt: „Hinter dem dynamischen Volumen steckt eine rationale Gebäudeeinteilung. In den drei vertikalen Kernen ist die Infrastruktur des Gebäudes untergebracht: Treppenhäuser, Aufzug, Toiletten, Schliessfächer und die Haustechnik. Diese übersichtliche und platzsparende Einteilung ermöglicht ein kompaktes Gebäude mit, gemessen an der Bruttogeschossfläche, relativ geringer Fassadenoberfläche und Verkehrsfläche. Je kleiner die Fassadenoberfläche, desto geringer der Wärmeverlust eines Gebäudes.
Auf dem Dach des Gebäudes kommt zum ersten Mal das so genannte "Energiedach" zum Einsatz. Es handelt sich dabei um eine Kombination aus Sonnenkollektor und in die Kunststoff-Dachbahnen integrierten Solarzellen. Durch die Doppelnutzung der Dachfläche wird nicht nur Platz gespart. Das dichte Leitungsnetz des Sonnenkollektors dient auch dazu, die Arbeitstemperatur der Solarzellen innerhalb des optimalen Bereiches zu halten. Die Leitungen des Sonnenkollektors sind über eine Grundwasserwärmepumpe an je ein Kalt- und Warmwasserreservoir im Erdboden angeschlossen. Das Energiedach ist so dimensioniert, dass das Gebäude einen Überschuss an Wärmeenergie produziert. Zu Spitzenzeiten produziert das Gebäude auch genug elektrische Energie, zu weniger sonnenintensiven Zeiten muss jedoch noch Strom vom Netz bezogen werden. Die überschüssige Wärmeenergie wird mit der Schulsporthalle und einem Wohnkomplex in der Nachbarschaft geteilt. Die totalen Einsparungen an Energiekosten für die drei Gebäude beläuft sich nach derzeitigen Berechnungen auf ca. 130.000 Euro.“