Ein Sommer für die Kultur
Galerie DON im Münchner Studentenviertel

Eröffnungsfeier in der Galerie DON. © Jan Gutjahr
Wie kann man Kultur im Alltag sichtbar und zugänglich machen? Felix Lindemann und Matthias Faul öffnen für einen Sommer lang die Türen der Galerie DON und zeigen damit, wie Zwischennutzung funktionieren kann. Die Idee: Galerie DON ist Tagesbar, Café und Bühne zugleich. Es ist ein Ort, an dem kulturelles Schaffen nicht nur ausgestellt, sondern aktiv gelebt wird. Der Tagesbetrieb wird von wechselnden Ausstellungen begleitet und wird so zum Treffpunkt für die Nachbarschaft, lokale Künstler und alle, die Lust auf Austausch und guten Kaffee haben.


Matthias Faul (l.) und Felix Lindemann (r.) mit Fotos des Namengebers Don Lindemann. © Jan Gutjahr
Von der Lehre in die Praxis
Matthias Faul (Dipl.- Ing. Architekt) und Felix Lindemann (AiP) sind beide an der Professur für Urban Design an der Technischen Universität München (TUM) tätig und bringen dadurch jahrelange, praktische Erfahrung mit. Mit der Galerie schaffen sie einen unabhängigen Ort außerhalb der Universität, an dem sie über einen längeren Zeitraum die Idee von Intervention an die Öffentlichkeit bringen können. Ziel ist es, eine Transformation in der Stadtgestaltung anzustoßen. Dabei ist ihnen wichtig, mit dem Vorhandenen zu arbeiten und das Quartier in den Prozess maximal miteinzubinden. Wie Matthias Faul betont, machen sie Räume erlebbar, die sonst vielleicht ungenutzt blieben.
DON als Hommage und Lebenshaltung
Der Name DON ist eine Hommage an Felix Großvater Don (Edmund) Lindemann (*1931 +2025). Der Mannheimer Architekt hat seinen Beruf bis ins hohe Alter mit Leidenschaft ausgeübt, aber auch sein Leben geliebt. Ganz nach Dons Motto, mit Menschen in Kontakt zu treten, Spaß zu haben und Kultur näherzubringen, steht das DON vor allem dafür, gemeinsam eine gute Zeit zu verbringen. Diese Haltung wird auch in der Umsetzung deutlich. „Das ganze Projekt ist nur möglich, weil wir Menschen haben, die uns freiwillig helfen, mitmachen und begeistert sind“, so Matthias Faul.


Die Umsetzung des Projekts war nur durch die Unterstützung vieler freiwilliger Helfer möglich. © Jan Gutjahr
Gestaltung passiert im Tun
Innerhalb von nur fünf Wochen wurde das ehemalige Tagescafé Luise zur Galerie DON. Trotz kleinem Budget und teils improvisierten Aktionen überzeugt die Umgestaltung durch eine minimalinvasive Transformation. Diese ist auf eine schnelle und einfache Abnahme der Räumlichkeiten im Oktober ausgelegt. Es wird auf rückbaubare und ressourcenschonende Maßnahmen gesetzt, vorhandene Möbel wiederverwendet und bestehende Qualitäten hervorgehoben. Ein Yves Klein Blau zieht sich durch die gesamte Gestaltung.


Die Galerie dient als Treffpunkt und Ort des Austausches. © Jan Gutjahr


Matthias Faul (l.) und Felix Lindemann (r.) als Hauptinitiatoren der Galerie. © Jan Gutjahr
Zwischennutzung mit Hürden
Die größte Herausforderung? Die Bürokratie. Von der Gaststättenerlaubnis über Hygieneschulungen bis hin zu Versicherungsnachweisen, trotz temporärer Nutzung musste die Genehmigung für einen dauerhaften Betrieb angefordert werden. Die schnelle Umsetzung war nur durch Entschlossenheit und Eigenfinanzierung möglich. Unterstützt wurde das Projekt von Kreativ München, einer Initiative der Landeshauptstadt, die kulturelle Projekte fördert.
Der Betrieb läuft noch bis Ende September, vorerst dreimal die Woche von mittags bis abends. Danach ist geplant, die Herausforderungen und Erfolge des Projekts in einem Buch festzuhalten, denn: für die beiden ist der Gewinn die Erfahrung. Wie es danach weitergeht? Auch wenn eine Verlängerung des DON nicht geplant ist, wollen Matthias Faul und Felix Lindemann mit ihrem Projekt andere Leute anregen und begeistern, das Gleiche zu tun.
Name: DON, Galerie + Exposé + Tagesbar
Ort: Luisenstraße 49, 80333 München (DE)
Dauer: Mai - September 2025
Öffnungszeiten (vorerst): Dienstag, Freitag, Samstag, 12–19 Uhr
Verantwortliche: Matthias Faul (Dipl.- Ing. Architekt), Felix Lindemann (AiP)
Initiierung & Umbau: Maler Robert Goth & Partner, Chris König, Gabriel König, Oliver Siebert, Anna Buckermann, Anny Chen, Selina Bechteler, Pia Ruhdorfer, Jan Gutjahr, Paul Seelinger, Benedikt Sommer, Johanna Saran, Lara Brezing, Falk Kuckert
Betrieb: Selina Bechteler, Anny Chen, Pia Ruhdorfer, Mia Grotenhuis
Förderung: Kreativ München, Landeshauptstadt München