Gesundheitszentrum von BAAS Arquitectura

Naturmaterialien statt Gebäudetechnologie: Der Bau Cap Cotet nördlich von Barcelona setzt ein Zeichen, wie Gesundheitsarchitektur auch aussehen kann. Er lässt eher an einen Sakralbau denken als an ein medizinisches Versorgungszentrum. 

Regionaler Ziegel, schwerer Beton

Von außen lässt sich nicht erahnen, dass sich in dem Gebäude eine Einrichtung für das Gesundheitswesen befindet. Mit seiner geschlossenen Fassade aus Beton und regionalem Ziegel schirmt es sich von der Außenwelt ab. Tageslicht gelangt nur über den zweigeschossigen Mittelteil ins Innere, dessen Fenster an Obergaden erinnern.

Auch die Kubatur ist mit dem zweigeschossigen Mittelbau, an den sich zwei eingeschossige Riegel angliedern, an eine dreischiffige Kirche angelehnt. Die Haptik der Oberflächen, die Schwere der Materialien und die Anordnung der Volumina weisen vom Stadtraum aus darauf hin, dass es sich um ein Gebäude mit einer besonderen Nutzung handelt.

Bauen für die Gemeinschaft

Den Zugang bildet eine überdachte öffentliche Veranda mit langer Sitzbank, die allen Bewohnern des Viertels offensteht. Der Platz zum Ausruhen und Verweilen zeigt die Bedeutung des Gebäudes für die Gemeinschaft. Eine schräge Wand mit kunstvollem Mauerwerksrelief leitet die Besucher zum Eingang des eingeschossigen Gesundheitszentrums, das sich zurückhaltend in die benachbarte Wohnbebauung einfügt.

Viel Licht im introvertierten Raum

Im Inneren überrascht die Fülle an Tageslicht. Von Norden fällt es durch große Fenster in den zentralen zweigeschossigen Raum. Hier herrscht nicht die übliche, klinische Atmosphäre einer heutigen medizinischen Einrichtung – eher erwecken die natürlichen Baumaterialien und das Tonnengewölbe aus Sichtziegel Assoziationen an Krankenstationen mittelalterlicher Klöster. Zwei Riegel mit den Beratungs- und Behandlungsräumen gliedern sich an die zentrale Halle an. Auch sie erhalten Tageslicht über Oberlichtbänder.