Grenzauflösung durch Wippen: Teeter Totter Wall von Rael San Fratello
Image Copyright: Rael San Fratello
Letzte Woche verschwand einen Tag lang eine der wohl politisch signifikantesten Trennlinien. Zwischen den Metalllatten der US-mexikanischen Grenzmauer hat das Architekturbüro Rael San Fratello drei leuchtend pinke Wippenbalken installiert. Aufnahmen auf Instagram zeigen Menschen, die trotz der physischen Stahlmauer zwischen Sunland Park und Ciudad Juárez miteinander in Kontakt treten.
Mit der spielerischen Abwandlung der Mauer als »buchstäblicher Dreh- und Angelpunkt für die Beziehungen zwischen den USA und Mexiko« wendet sich das Duo gegen eines der zentralen Wahlversprechen von Donald Trump. Bereits im Jahr 2000 haben Ronald Rael, Architekturprofessor in Berkeley, und Architektin Virginia San Fratello das Wippenkonzept der »Teeter Totter Wall« ins Leben gerufen.
Aus einer Ansammlung ähnlicher Projekte ist das Buch »Borderwall as Architecture« entstanden. Als Protest- und Streitschrift untersucht das Forschungsprojekt kulturelle und soziale Bedeutungen mehrerer Grenzarchitekturen und unterbreitet direkte Gegenentwürfe vor dem Hintergrund einer politischen Neukonzeption physischer Barrieren zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und den Vereinigten Mexikanischen Staaten.