Haus Eggemoa in Südtirol von Daniel Ellecosta

Im idyllisch gelegenen Bergdorf Mühlwald in Südtirol findet sich in Hanglage das neue Einfamilienhaus einer jungen Bergbauernfamilie. Der Südtiroler Architekt Daniel Ellecosta zeichnet dafür verantwortlich. Eine alte, nicht mehr funktionsfähige Mühle mit Hofwerkstatt musste für den typologisch an den früheren Bestand angelegten Neubau weichen.

Das Erscheinungsbild des Neubaus lehnt sich an die einfache, landwirtschaftliche Bautypologie der Mühlen des Tales an – allerdings zeitgemäß interpretiert. © Gustav Willeit

Für das Haus Eggemoa hat Daniel Ellecosta sich drei Prioritäten gesetzt: Natürlichkeit, Lokalität und Nachhaltigkeit. So sitzt das Wohnhaus auf einem gestuften Sockel aus sandgestrahlten Sichtbeton mit lokalen Zuschlägen. Diesem ist ein massiver Holzbau mit talwärts ausgerichtetem First aufgesetzt. Vertikal und horizontal angebrachtes Lärchenholz gliedert die naturbelassene Fassade, die sich durch die Witterung im Laufe der Zeit verfärben wird. Das verarbeitete Holz stammt vollständig aus dem eigenen Waldbestand des Hofes. Geländer aus Metall und eine mit grauen Blechbahnen eingedeckte Dachfläche ergänzt das klar strukturierte Erscheinungsbild.

Durch die anspruchsvolle Topografie liegt der Zugang des Einfamilienhauses nordseitig im Dachgeschoss. Einem kleinen Eingangsbereich folgt ein offener, lichtdurchfluteter Flur mit einer Treppe, die alle Ebenen im Inneren miteinander verbindet. Um den Flur herum angeordnet sind ein weiträumiger Wohnbereich mit Holzofen, eine Küche mit Wirtschafts- und Abstellraum sowie ein kleines WC. Großflächige Fenster bringen Tageslicht ins Innere und bieten einen Ausblick in die umliegende Berglandschaft. Das Untergeschoss umfasst die Privatbereiche: drei Schlafzimmer mit Bad. Auch die Innenraumgestaltung wird von den verwendeten Materialien im Außenreich bestimmt: Massives Lärchenholz dekoriert nahezu vollständig Böden, Wände und Decken. Sichtbeton wird im Wohnbereich akzentuiert eingesetzt und findet sich verstärkt in der Badgestaltung.

Massives Lärchenholz und Sichtbeton charakterisieren die Innenräume des Einfamilienhauses. © Gustav Willeit

Das Wohnhaus am Alpenhang überzeugt durch eine zeitgenössische Interpretation der lokalen Bautradition sowie durch eine gelungene Einbindung in die Topografie. Die Verbindung aus regionalen Materialien und reduzierter Architektur erzeugt eine sehr moderne Wohnatmosphäre, die trotz der klaren Linien Wärme ausstrahlt. Das Gebäude ist energieeffizient konzipiert und nutzt Fernwärme.