Helle Klinkerhülle

Nach Plänen des Architekturbüros DMSW entstand in Berlin-Neukölln ein Wohn- und Bürogebäude mit einer Klinkerfassade von Hagemeister. Mit ihrem Entwurf reagierten die Architekten auf eine komplexe Ausgangslage: Das Grundstück war im Bebauungsplan eigentlich als Straßenland vorgesehen und galt lange als unbebaubar. Für die Umsetzung des Entwurfs war eine Befreiung vom gültigen Baurecht vonnöten.

Projektspezifische Formsteine ermöglichen die Bekleidung nicht-rechtwinkliger Gebäudeecken. © Jan Bitter

Die Architekten entwarfen ein Volumen, das in der Straßenflucht sitzt und gleichzeitig mit seiner Gebäudehülle abweichende Winkel der Nachbargebäude aufgreift. Den sechsgeschossigen Bau prägt eine helle Klinkerfassade Bei dem verwendeten Produkt handelt es sich um den Klinker Marbach HS. Der Stein zeichnet sich durch seine beige Farbe, eine weiße Patinierung und eine Handstrich-Oberfläche aus. Der helle Farbton reflektiert laut Hersteller die Sonnenstrahlung und trägt zur sommerlichen Klimaregulierung bei.

Verlegt wurde der Klinker mit den Maßen 240 x 115 x 71 mm im Wilden Verband und mit hellgrauen Fugen. Für das Projekt entwickelte das Planungsteam in enger Zusammenarbeit mit dem Hersteller zwei individuelle Formsteintypen, mit denen sich auch nicht-rechtwinkelige Ecken lösen lassen. Jüngst wurde der Neubau am Mittelweg mit dem BDA Preis Berlin 2024 ausgezeichnet. CHI