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Holzhaus für zwei Familien
Architekten:
maaars architecture, Innsbruck
Reinhold Hammerer
Das nach Norden leicht abfallende Grundstück befindet sich in einem Bergdorf oberhalb von Innsbruck. Der längliche mit Lärchenholz verschalte Baukörper des Doppelhauses folgt dem Hang und öffnet sich nach Westen. In einer Baugemeinschaft errichtet, bewohnt der Architekt mit seiner Familie die südliche der beiden Wohneinheiten. Der Grundriss beruht auf Modulen mit einer Größe von 4x 6 Metern. Dabei bilden pro Haushälfte drei Module eine Geschossebene.
maaars architecture, Innsbruck
Reinhold Hammerer
Das nach Norden leicht abfallende Grundstück befindet sich in einem Bergdorf oberhalb von Innsbruck. Der längliche mit Lärchenholz verschalte Baukörper des Doppelhauses folgt dem Hang und öffnet sich nach Westen. In einer Baugemeinschaft errichtet, bewohnt der Architekt mit seiner Familie die südliche der beiden Wohneinheiten. Der Grundriss beruht auf Modulen mit einer Größe von 4x 6 Metern. Dabei bilden pro Haushälfte drei Module eine Geschossebene.
Die beiden Hauseingänge befinden sich auf der Ostseite des Gebäudes. Das Fenster im Süden fängt solare Energiegewinne ein, sobald die Sonne hinter dem Berg aufgeht.
Da jedes Modul in seiner Nutzung flexibel ist, unterscheiden sich die Haushälften trotz gleicher Außenabmessungen grundlegend: Die nördliche ist eher konventionell horizontal gegliedert, in der südlichen verbindet der zweigeschossige Essbereich mit seiner Glasfront oben und unten sowie innen und außen. Jeder Raum ist anders gerichtet: Unterschiedliche Perspektiven und Blickbeziehungen entstehen. Hinzu kommt ein lebhaftes Licht- und Schattenspiel, das außen liegende Schiebeläden erzeugen.
Vom Wohnzimmer im Obergeschoss führt eine schmale Treppe in das als Büro genutzte Staffelgeschoss mit angrenzender Dachterrasse. Hier genießt die ganze Familie das Panorama und herrliche Sonnenuntergänge. Die Dachlaterne ist mit Fichten-Rundhölzern verkleidet, die sich manuell verschieben lassen.
Die Konstruktion des Doppelhauses besteht aus 10,5 cm starken Brettsperrholzplatten – zwischen den Modulen liegen die Geschossdecken auf verdeckten Stahlträgern auf. Der Rohbau wird im Werk vorgefertigt und mit sämtlichen Aussparungen wie etwa für den nur wenige Millimeter tiefen Wandspiegel angeliefert. Aus dem Verschnitt der Platten werden Einbaumöbel hergestellt. Sie benötigen die gegebene Dimension zwar nicht aus statischen Gründen, wirken aber – analog zum kompletten Haus – wie aus einem Holzblock ausgeschnitten. Daher bleiben alle Oberflächen naturbelassen und werden zur besseren Haltbarkeit lediglich geseift. Auch Risse und Fugen, die mit der Zeit entstehen, demonstrieren die Massivität und Rohheit des Materials.
Die Holzoberflächen und die von außen aufgebrachte 300 mm starke Zellulosedämmung schaffen eine behagliche Atmosphäre im Innenraum. Zusammen mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung werden die Passivhausanforderungen erreicht. In der südlichen Haushälfte fängt ein mobiler Bioethanolofen Kältespitzen im Dezember und Januar ab. Eine Kleinstwärmepumpe liefert Energie für die Zuluft und das Brauchwasser. Die Bauherren der nördlichen Wohneinheit gehen auf Nummer sicher: Hier ist eine zusätzliche Soleleitung verlegt. Die durch die Wärmepumpe erzeugte Energie wird über eine lehmverputzte Wandflächenheizung verteilt. Eine Zisterne sammelt Regenwasser für die Bewässerung des Gartens und die Toilettenspülung.
Fotos: Kim Ahrend