Kleiner Pavillon aus Seide von Paloma Cañizares

Der Seidenpavillon des Büros Paloma Cañizares ist ein Forschungsprojekt, das die strukturellen Möglichkeiten von versteiften Textilien untersucht. Nach jahrelanger Forschung wurde der 2,90 x 3,80 m große Pavillon im Rahmen des Internationalen Festivals für Architektur und Design in Logroño enthüllt. Nun steht er auf Wunsch des Ministeriums für Stadtplanung im Garten des Nuevos Ministerios in Madrid.

Seide als Baumaterial

Für die Konstruktion des Pavillons nutzte das Forschungsteam die Widerstandsfähigkeit und Leichtigkeit der Naturfaser, die bei gleichem Querschnitt die vierfache Festigkeit von Stahl aufweist. Ein Zwölfeck bildet die Form des kleinen Raums, der mit 100 lfm Seidenstoff umhüllt ist. Die versteiften 1,40 m breiten und 3,80 m hohen Seidenpaneele sind auf der Außenseite mit goldener Farbe beschichtet, während innen die schwarze Farbe des Stoffs sichtbar bleibt.

Lichtspiel der Struktur

Vier dreieckige, schwarz lackierte Metallsäulen im Inneren stützen ein Dach mit einem zwölfeckigen Oculus. Dieser ist in dem schwarzen, schmalen Raum jedoch nicht die einzige Lichtquelle. Dreieckige Lichtstrahlen ragen zwischen Dach und Gehäuse hervor und erzeugen mit der Bewegung der Sonne einen sich verschiebenden Stern aus Licht. Das Spiel mit Licht und Schatten sorgt für ein sich ständig veränderndes Erlebnis.